EZ-Dialog: Diaspora & BMZ in Berlin

Ich freue mich sehr, Ihnen von einem wegweisenden Ereignis berichten zu können, das unser Netzwerk in der Entwicklungszusammenarbeit einen großen Schritt vorangebracht hat. Am 18. Juli 2023 fand im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Berlin der Entwicklungspolitische Dialog zwischen Diaspora-Dachverbänden und dem BMZ statt. Als Präsidentin von TANG hatte ich die Ehre, an diesem wichtigen Dialog teilzunehmen.

Der Dialog bot eine einzigartige Plattform für den offenen Austausch zwischen den Vertretern der Diaspora-Organisationen und dem BMZ. Unser Ziel war es, unsere Zusammenarbeit im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit zu stärken und gemeinsam neue Perspektiven zu entwickeln. Es war inspirierend zu sehen, wie engagierte Menschen aus verschiedenen Diaspora-Organisationen und das BMZ zusammenkamen, um ihre Erfahrungen, Ideen und Erkenntnisse zu teilen.

Die Veranstaltung begann mit einer herzlichen Begrüßungsrede von Jochen Steinhilber, dem Leiter der Abteilung 5 “Flucht, Krisenprävention, Zivilgesellschaft” im BMZ. Er betonte die Wichtigkeit der Kooperation zwischen Diaspora und BMZ und stellte die Themen vor, die dem BMZ in seinem Bereich besonders am Herzen liegen, darunter feministische Entwicklungszusammenarbeit, nachhaltige Entwicklung, legale Migration, Bekämpfung von Armut und Hunger sowie Bildung und Gesundheit. Es war ermutigend zu hören, wie sehr das BMZ unsere Zusammenarbeit schätzt und die Rolle der Diaspora als “Agent of Change” in der Entwicklungszusammenarbeit anerkennt.

Ein weiterer Höhepunkt war das Interview mit Dr. Rachid L’Aoufir über seine bahnbrechende Studie zur entwicklungspolitisch engagierten Diaspora in Deutschland. Die Ergebnisse dieser Studie wurden ausführlich diskutiert, und das BMZ zeigte großes Interesse und gab wertvolle Stellungnahmen dazu ab. Die Studie verdeutlichte, wie wertvoll das Engagement der Diaspora-Organisationen für die Entwicklungszusammenarbeit ist und wie sie durch ihre langjährige Expertise und Erfahrung einen bedeutenden Beitrag leisten können.

Im Laufe des Dialogs wurden auch zwei Strategien vorgestellt: einerseits der Stand der Zivilgesellschaftsstrategie, präsentiert von Stefan Sckell aus dem Referat 510, und andererseits die Engagementstrategie, vorgetragen von Frederike Wagner aus dem Referat 512. Diese Präsentationen ermöglichten es uns, die laufenden Prozesse besser zu verstehen und unsere Perspektiven einzubringen.

Als Präsidentin von TANG war es mir ein besonderes Anliegen, die Bedeutung unserer Organisation und anderer Diaspora-Organisationen hervorzuheben. Wir sind nicht nur Empfänger von Hilfen, sondern wir sind aktive Gestalter und Veränderer der Entwicklungszusammenarbeit. Unsere langjährige Expertise und Erfahrung in der EZ sollten voll ausgeschöpft werden, um nachhaltige Lösungen zu fördern und positive Veränderungen herbeizuführen.

Der Dialog endete mit einem Empfang, bei dem wir uns informell austauschen und weitere Gespräche führen konnten. Es war eine wertvolle Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen und bestehende Partnerschaften zu vertiefen.

Ich bin zuversichtlich, dass dieser Entwicklungspolitische Dialog einen bedeutenden Schritt in Richtung einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen dem BMZ und den Diaspora-Dachverbänden darstellt. Gemeinsam mit Dr. Rachid L’Aoufir und Ehsan Djafari von IGD (Iranischen Gemeinde in Deutschland e.V) werden wir in Zusammenarbeit mit anderen Dachorganisationen eine umfassende Strategie erarbeiten, um unser Potential und unsere Zusammenarbeit mit dem BMZ als gleichberechtigte Partner in

der Entwicklungszusammenarbeit voll zu entfalten.

Ich möchte mich herzlich bei Ihnen allen für Ihre Unterstützung und Ihre engagierte Teilnahme bedanken. Zusammen können wir die Rolle der Diaspora als Agenten des Wandels in der Entwicklungszusammenarbeit weiter stärken.

Vorstellung der neuen Engagementstrategie des BMZ

Wir freuen uns, Ihnen in dieser Ausgabe unseres Newsletters eine aufregende Neuigkeit mitteilen zu dürfen: Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat eine neue Strategie zur Förderung des zivilgesellschaftlichen Engagements für globale Gerechtigkeit entwickelt. Diese neue Strategie wurde bei unserem Treffen in Berlin am 18. Juli vorgestellt. Als Präsidentin von TANG möchte ich Ihnen gerne einen Einblick in diese wegweisende Strategie geben.

Das BMZ hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst viele Menschen in Deutschland für entwicklungspolitisches Engagement zu motivieren und diejenigen, die sich bereits engagieren, in ihrem Einsatz zu unterstützen. Um dieses Vorhaben zu verwirklichen, hat das BMZ eine Dreisäulenstrategie entwickelt:

1. “Engagement mobilisieren”: In dieser Säule steht die individuelle Motivation im Fokus. Das BMZ möchte Menschen dazu ermutigen, sich für eine gerechtere Welt einzusetzen und ein Bewusstsein für globale Zusammenhänge zu schaffen. Dabei spielt die Öffentlichkeitsarbeit eine entscheidende Rolle, indem authentische Geschichten und persönliche Bezüge gezeigt werden, die verdeutlichen, dass internationale Zusammenarbeit Spaß macht und einen bedeutenden Unterschied bewirken kann.

2. “Engagement unterstützen”: Das BMZ schafft Rahmenbedingungen und Strukturen, um das Engagement in Deutschland und weltweit zu fördern und zu verankern. Dazu gehören Förderprogramme, finanzielle Unterstützung und Beratung für Projekte und Organisationen. Ein Beispiel dafür ist das “Entwicklungspolitische Bildung” (FEB), das zivilgesellschaftlichen Trägern Fördermittel für Projekte zur entwicklungspolitischen Informations- und Bildungsarbeit zur Verfügung stellt. Auch der Senior Experten Service (SES) wird eingesetzt, um erfahrene Fachkräfte zu vermitteln, die ihre Expertise im Ruhestand oder während einer beruflichen Auszeit im Sinne nachhaltiger Entwicklung einbringen möchten.

3. “Engagement vernetzen und kooperieren”: Die Zusammenarbeit und der Austausch unter Engagierten und Organisationen werden gestärkt, um die Wirkung des entwicklungspolitischen Engagements zu vergrößern. Hierbei spielt die neue Kommunikationsstrategie von Engagement Global eine wichtige Rolle, um noch mehr Menschen zu erreichen und digitales Engagement sichtbarer zu machen.

Darüber hinaus strebt das BMZ eine Förderung der Diversität im Engagement an, sowohl in den Programmen als auch institutionell. Es möchte neue Fördermöglichkeiten für innovative und nicht institutionalisierte Engagementformen schaffen und die Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen intensivieren, um die Wirkung der gemeinsamen Arbeit zu maximieren.

Auch das Thema “Digitales Engagement” nimmt einen wichtigen Platz in der Strategie ein. Das BMZ erkennt die Chancen und Herausforderungen, die sich durch den digitalen Fortschritt ergeben, und möchte digitale Vorhaben verstärkt unterstützen. So ermöglicht beispielsweise das Projekt ASA digital jungen Menschen, auch virtuell an Projekten in Entwicklungsländern teilzunehmen und so ihre Teilhabe zu stärken.

Achtsamkeit im entwicklungspolitischen Engagement ist ein weiterer Schwerpunkt. Das BMZ möchte den Erfahrungsaustausch zwischen Engagierten und dem Ministerium intensivieren und die Reflexion über die eigene Rolle und die Bedarfe der Partnerländer fördern. Die Bürger*innen-Werkstätten, die erfolgreich erprobt wurden, sollen als regelmäßiges Format etabliert werden, um den Austausch und die Beratung zu aktuellen Trends und Bedarfen in der Engagementförderung sicherzustellen.

Diese Strategie des BMZ ist eine wichtige Wegmarke für das entwicklungspolitische Engagement in Deutschland.

Als TANG setzen wir uns für eine gerechtere Welt ein und freuen uns über die Chance, gemeinsam mit dem BMZ und anderen Akteuren das entwicklungspolitische Engagement weiter voranzutreiben.

Wir werden Sie weiterhin über aktuelle Entwicklungen und die Umsetzung der Strategie auf dem Laufenden halten.

Gemeinsam können wir viel bewegen – für eine nachhaltige Entwicklung und eine bessere Zukunft für alle.

TANG-Betriebsurlaub im August 2023

Als Präsidentin von The African Network of Germany (TANG) möchte ich Ihnen einige wichtige Informationen mitteilen.

Es ist Zeit für eine wohlverdiente Sommerpause! Wir möchten Sie darüber informieren, dass TANG und alle unsere Büros im August in den Betriebsurlaub gehen. Dies betrifft unsere Standorte in Freiburg, Dortmund, Berlin, Trulben und Fulda. Während dieser Zeit sind wir weder per E-Mail noch vor Ort oder telefonisch erreichbar.

Wir laden Sie herzlich ein, uns bei Fragen oder Anliegen eine E-Mail an info@tang-ev.de zu schicken. Bitte beachten Sie jedoch, dass Ihre E-Mails erst im September bearbeitet werden können, da unser Team im August nicht aktiv ist. Vom 31. Juli bis zum 1. September 2023 werden wir nicht erreichbar sein. Wir bitten um Ihr Verständnis für diese zeitliche Einschränkung.

Ab dem 4. September sind unsere engagierten Mitarbeiter von TANG wieder voller Energie für Sie da. Wir werden dann Ihre E-Mails bearbeiten und uns um Ihre Anliegen kümmern. Bis dahin wünschen wir Ihnen eine erholsame Sommerpause, viel Sonne und wundervolle Erlebnisse.

Bitte beachten Sie auch, dass während unserer Betriebsunterbrechung alle Veranstaltungen und Treffen ausgesetzt sind. Wir werden jedoch nach unserer Rückkehr im September wieder mit spannenden Aktivitäten und Programmen aufwarten. Seien Sie gespannt!

Ihr Beitrag und Ihre Unterstützung für TANG sind uns von unschätzbarem Wert, und wir danken Ihnen für Ihre Geduld und Ihr Verständnis während unserer Betriebsunterbrechung. Gemeinsam setzen wir uns für eine starke afrikanische Gemeinschaft in Deutschland ein, und wir freuen uns darauf, unsere Arbeit nach der Sommerpause fortzusetzen.

Falls Sie weitere Informationen benötigen, zögern Sie bitte nicht, uns eine E-Mail zu schreiben. Wir werden uns gerne um Ihr Anliegen kümmern, sobald wir zurück sind.

Genießen Sie den Sommer und kommen Sie erholt zurück. Wir freuen uns auf eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit mit Ihnen!

Betreff: Aufruf zur Beteiligung: Veröffentlichung von Briefen verschiedener Fraktionen und der Kultusministerin

Ich hoffe, dieser Newsletter erreicht Sie bei bester Gesundheit und guter Laune.

Wie im letzten Newsletter angekündigt, möchten wir Ihnen heute die Gelegenheit geben, die Briefe zu lesen, die wir von verschiedenen politischen Fraktionen und der Kultusministerin erhalten haben. Ihre Rückmeldungen sind entscheidend, da wir diese Briefe vor der Sommerpause beantworten möchten.

Brief der Grünen Fraktion:

Wir präsentieren Ihnen den Brief von Theresia Bauer, der Kultusministerin und Landtagsabgeordneten der Grünen Fraktion. In ihrem Schreiben äußert sie sich ausführlich zu den Fragen und Anliegen, die wir im Namen des Arbeitskreises Bildung formuliert haben. Wir laden Sie herzlich ein, uns Ihre Reaktionen, Gedanken und Anregungen zu diesem Brief mitzuteilen. Bitte senden Sie Ihre Rückmeldungen bis zum 21. Juli 2023 per E-Mail an info@tang-ev.de. Ihre Meinungen werden in unsere offizielle Antwort an die Grüne Fraktion einfließen.

Hier ist der Brief der Grünen Fraktion:

„Sehr geehrte Frau Dr. Nantcha,

vielen Dank für Ihre Nachricht an die Abgeordneten der Grünen Landtagsfraktion, auf den ich Ihnen stellvertretend für den Arbeitskreis Bildung gerne antworte. Bitte entschuldigen Sie die späte Rückmeldung.

Zunächst möchte ich Ihnen für die Kritik und Ihre Einbringung in die gesellschaftliche Debatte danken. Die Frage, wie wir eine angemessene Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Missständen in der Schule ermöglichen, ist komplex und daher zurecht Gegenstand einer öffentlichen Debatte.

Ich bin überzeugt, dass wir uns als Gesellschaft mit den Missständen, die in unserer Welt existieren, auseinandersetzen müssen. Dies gilt auch und obwohl damit Zumutungen wie die Beschäftigung mit gewaltvollen Taten und Strukturen, wie Sexismus und Rassismus, einhergehen. Einen besonders kraftvollen Zugang der Auseinandersetzung bietet epische Literatur, da sie eine emotionale Vergegenwärtigung ermöglicht. Damit gehen Chancen und Belastungen einher. Insbesondere müssen die verwendete Sprache und die dargestellten Inhalte kritisch reflektiert und eingeordnet werden. Je älter Schülerinnen und Schüler sind, desto stärker kann uns muss ihnen diese Reflexionsfähigkeit zugetraut werden. In der gymnasialen Oberstufe ist eine Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Missständen in ihrer Drastik nötig.

Gleichzeitig besteht in der Arbeit mit Schüler*innen eine besondere Sorgfaltspflicht und die Achtung des Wohlergehens der Schüler*innen ist eine zentrale pädagogische Aufgabe. Deshalb ist die Frage, welche Zumutungen im Rahmen der Behandlung von Pflichtlektüren vertretbar und welche unangemessen sind, nicht leicht zu beantworten und zu Recht Gegenstand des gesellschaftlichen Diskurses. Das gilt insbesondere in einer diverser werdenden Gesellschaft, in der Schüler*innen mit unterschiedlichsten Vorerfahrungen gemeinsam in einer Klasse sitzen.

Tauben im Gras zählt zu den zentralen Werken der sogenannten Trümmerliteratur und besitzt als solches eine literarische Qualität. Jedoch transportiert das Werk rassistische Sprache und rassistische Stereotype, auch wenn die Schwarzen Charaktere im Buch nicht diesen Stereotypen entsprechend handeln und der Rassismus der Nachkriegszeit durch das Werk eher angeprangert wird. Ob eine angemessene Auseinandersetzung im oben dargestellten Sinne mit dem im Werk transportierten Rassismus im Klassenkontext möglich ist, ist sicherlich diskutabel. Das gilt insbesondere, da sich das Werk im Unterricht schwerpunktmäßig mit einer ganz anderen Frage befassen soll – nämlich vergleichend damit, wie sich große gesellschaftliche Umbrüche in der Literatur niederschlagen. Rassismuskritische Befassung von Literatur verlangt aber eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema. Es ist zu komplex, um eine Vorbemerkung zu sein, bevor man zum „eigentlichen Stoff“ übergeht.

Deshalb begrüße ich, dass das Kultusministerium mit der Bereitstellung einer Alternativlektüre („Transit“ von Anna Seghers) als Wahloption ab dem Abiturjahrgang 2025 pragmatisch und schnellstmöglich reagiert. Die Wahlmöglichkeit wird bereits für den Jahrgang, der in diesem Sommer in die zweijährige Kursstufe startet, bestehen. Dass eine vergleichbare Lösung für den Abiturjahrgang 2024 nicht möglich ist, ist sehr bedauerlich, jedoch aufgrund der notwendigen Sicherstellung des Gleichbehandlungsgrundsatzes für die Schüler*innen des Abiturjahrgangs 2024 nachvollziehbar – in Teilen haben Schüler*innen dieses Jahrgangs das Buch bereits behandelt.

Rassismus prägt unsere Gesellschaft mit unzähligen strukturellen und individuellen Auswirkungen. Eine Auseinandersetzung damit kann nicht im Vorübergehen erfolgen. Vielmehr muss die Bewusstmachung rassistischer Strukturen im heutigen Alltag und deren Auswirkungen auf Betroffene verstärkt Lerninhalt werden. Lehrkräfte müssen hierzu in Aus- und Fortbildung befähigt und in die Verantwortung genommen werden. Insbesondere müssen verstärkt Texte behandelt werden, die von Betroffenen aus ihrer Perspektive verfasst sind. Ebenso muss sich die Kommission, die Pflichtlektüren auswählt, stärker mit der Vielfalt unserer Gesellschaft befassen – bis hin zur Zusammensetzung des Gremiums.

Darüber hinaus enthält auch der von Grünen und CDU geschlossene Koalitionsvertrag verschiedene Maßnahmen, um Antirassismus und Antidiskriminierung an Schulen zu stärken. Auch hier gilt es, an einer kontinuierlichen Umsetzung zu arbeiten.

Gerne stehe ich Ihnen für Rückfragen und Anregungen zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Theresia Bauer MdL

Für die Grüne Fraktion“

Brief der SPD-Fraktion:

Des Weiteren haben wir einen Brief von Andreas Stoch, dem Fraktionsvorsitzenden der SPD im Landtag, erhalten. In diesem Schreiben werden aktuelle bildungspolitische Themen und Herausforderungen diskutiert. Wir sind gespannt auf Ihre Meinungen, Ansichten und Vorschläge zu diesem Brief. Bitte teilen Sie uns Ihre Gedanken bis zum 21. Juli 2023 per E-Mail an info@tang-ev.de mit. Ihre Rückmeldungen werden dazu beitragen, unsere Antwort an die SPD-Fraktion zu gestalten.

Hier ist der Brief der SPD Fraktion:

„Sehr geehrte Frau Dr. Nantcha,
ich danke Ihnen für Ihre Nachricht an die Abgeordneten der SPD-Landtagsfraktion und antworte Ihnen als Vorsitzender der SPD-Fraktion auch stellvertretend für meine Kolleg:innen. Bitte nehmen Sie meine Antwort auch als Zeichen dafür, wie wichtig uns als Fraktion der Kampf gegen Rassismus ist. Die Verwendung des Buches „Tauben im Gras“ von Wolfgang Koeppen als Pflichtlektüre für das Deutsch-Abitur an beruflichen Gymnasien war meiner und unserer Meinung als Fraktion nach kein hilfreicher Schritt im Kampf gegen den Alltagsrassismus. Deswegen teilen wir die in der TANG-Stellungnahme mitgeteilten Positionen vollumfänglich. Auch die SPD-Landtagsfraktion ist der Meinung, das Buch sollte nicht Pflichtlektüre für das Abitur sein und es sollte alles getan werden, der Verharmlosung von Rassismus durch Verwendung des N-Wortes entgegenzuwirken. Vielen Dank auch für die Unterlagen und Gutachten, die Sie Ihrer Mail angehängt haben. Wer über die uns eigentlich selbstverständlich erscheinende Haltung  gegen das Buch als Pflichtlektüre Material benötigt, findet hierin erstklassige Anleihen für die Argumentation. Zur Absage an das Buch als Pflichtlektüre habe ich mich auch bereits gegenüber dem SWR geäußert. Den Link füge ich Ihnen hier an: SWR Aktuell https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/tauben-im-gras-bleibt-abitur-stoff-100.html
Wir hielten es zudem für angebracht, wenn das Ministerium in Person der Ministerin ein Zeichen senden würde, dass die Auswahl dieses Buches ein Fehler war und sie eine Reform der Abläufe und Prozesse innerhalb der Kultusverwaltung angehen würde. Das können wir bisher noch nicht erkennen. Aber es ist offensichtlich geworden, dass der in der letzten Legislaturperiode begonnene Umbau der Kultusverwaltung zwar zu einem größeren Apparat geführt hat, aber nicht zu einer besseren Berücksichtigung aller Facetten unserer sich stark verändernden und sehr heterogenen Gesellschaft. Wir Gefahr laufen, dass sich immer mehr Schüler:innen nicht mehr gesehen und eventuell nicht mehr zugehörig fühlen.

Mit freundlichen Grüßen
Andreas Stoch MdL
Fraktionsvorsitzender der SPD in Baden-Württemberg“

Brief der FDP-Fraktion:

Dennis Birnstock MdL, Mitglied im Petitionsausschuss von Baden-Württemberg, hat uns ebenfalls einen Brief im Namen der FDP-Fraktion zukommen lassen. In diesem Schreiben werden bildungspolitische Fragen erörtert und mögliche Lösungsansätze aufgezeigt. Wir sind sehr interessiert an Ihren Reaktionen und bitten Sie, uns Ihre Gedanken bis zum 21. Juli 2023 per E-Mail an info@tang-ev.de zukommen zu lassen. Ihre Rückmeldungen werden bei unserer Antwort an die FDP-Fraktion berücksichtigt.

Hier ist der Brief der FDP-Fraktion:

„Sehr geehrte Frau Dr. Nantcha,

vielen Dank für Ihre E-Mail vom 16. Mai 2023, in der Sie auf die Pflichtlektüre “Tauben im Gras” eingehen. Auch ich spreche mich ganz klar gegen Rassismus aus und bin der Meinung, dass man mit diesem Thema sensibel umgehen muss. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass wir Begriffe immer in ihrem Kontext sehen und verstehen müssen. Daher sehe ich es kritisch Begrifflichkeiten komplett aus der Sprache zu streichen. Denn verwendet werden sie im Nichtöffentlich dann doch noch, aber es kann keine Aufklärung und kein Diskurs mehr mit und über die Begriffe stattfinden. Zu der von Ihnen genannten laufenden Petition kann ich mich im Moment jedoch nicht weiter äußern, da ich selbst Mitglied im Petitionsausschuss bin und die dortige nichtöffentliche Beratung abwarten muss.

Mit freundlichen Grüßen

Dennis Birnstock MdL

Mitglied der FDP/DVP-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg

Mitglied im Petitionsausschuss“

Antwort der Kultusministerin:  .

Wir freuen uns, Ihnen die ausführliche Antwort von Theresia Bauer, der Kultusministerin von Baden-Württemberg, präsentieren zu können. In ihrem Schreiben geht sie auf unsere Fragen und Anliegen ein und gibt ihre Standpunkte wieder. Wir möchten Ihre Meinung zu ihrer Antwort hören und bitten Sie, uns Ihre Reaktionen bis zum 21. Juli 2023 per E-Mail an info@tang-ev.de mitzuteilen. Ihre Rückmeldungen werden bei unserer weiteren Kommunikation mit der Kultusministerin berücksichtigt.

Hier ist der Brief der Kultusministerin:

Grünkreuz Nr. 20230114 Stellungnahme zum Reader und zum Kompromissvorschlag der Ministerin (SWR)Tauben im Gras – Ihr Schreiben vom 29.05.2023

„Sehr geehrte Frau Dr. Nantcha,

ich danke Ihnen für Ihre Mail vom 29. April sowie die übermittelten Stellungnahmen und freue mich, dass unser Kompromissvorschlag auf eine positive Resonanz bei Ihnen stößt. Dieser Kompromissvorschlag bietet Raum für die Schulen, die Argumente abzuwägen, die im Diskurs um „Tauben im Gras” vorgebracht und ausgetauscht werden.

In Hinblick auf den Umgang mit dem N-Wort vertritt das Kultusministerium eine klare Position: Eine herabsetzende und diskriminierende Sprache hat im zwischenmenschlichen Umgang keinen Platz, weder auf den Schulhöfen noch in den Klassenzimmern. Es gehört zur Wertebildung junger Menschen, dass wir sie in der Schule an einen empathischen Umgang mit Sprache heranführen, der die Würde anderer Menschen achtet bzw. Diskriminierung vermeidet. Zu den Aufgaben aller Lehrkräfte gehört es, bei menschenfeindlichen oder rassistischen Äußerungen angemessen und entschieden zu intervenieren.

In Bezug auf die Verwendung des N-Wortes und anderer rassistischer Bezeichnungen in Schulbuchtexten und literarischen Werken verweise ich Sie auf einen Kriterienkatalog, den das Kultusministerium als Grundlage für die Sensibilisierung und Orientierung im Unterricht und in der Fortbildung plant. Wir werden dabei BIPoC-lnteressenvertretungen einbeziehen und sehen darin einen wichtigen Schritt, unsere Zusammenarbeit zu intensivieren und zu verstetigen. Ich würde mich über Ihre Bereitschaft freuen, die Perspektive und Expertise des Bundesnetzwerks TANG e.V. in diese Kooperation einzubringen.

Mit freundlichen Grüßen

Theresa Schopper

Kultusministerien von Baden-Württemberg“

Bitte nehmen Sie sich die Zeit, die Briefe sorgfältig zu lesen. Es ist uns wichtig, Ihre Stimme in diesen wichtigen Diskussionen zu hören. Ihre Meinungen und Anregungen sind von unschätzbarem Wert und werden bei unseren Antworten an die verschiedenen Fraktionen und die Kultusministerin berücksichtigt.

Bei Fragen oder Anregungen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Sie können uns per E-Mail oder telefonisch kontaktieren.

Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen bis zum 21. Juli per E-Mail an  info@tang-ev.de .

Die Trauerfeier für S.E. Jean Marc Mpay am 22. Juli 2023 in Berlin wurde abgesagt.

Dear Brothers and Sisters,

Following the crisis meeting held on 10.07.2023, in response to the intervention of His Excellency Mr. Victor Ndoki, Ambassador of Cameroon to Germany, during the meeting on 08.07.2023 with the diaspora in Heilbronn, we regret to inform you that we are forced to cancel the commemorative ceremony honoring the late Ambassador H.E. Jean Marc Mpay. This ceremony was originally scheduled to take place on Saturday, 22.07.2023, in Berlin.
We deeply apologize for any inconvenience this may cause. We understand that many members of the diaspora, who were unable to travel to Cameroon, wished to bid farewell and pay their final respects to the late His Excellency Jean Marc Mpay. He served as an ambassador and dean of African ambassadors in Germany from 2009 to 2021, tirelessly supporting the Cameroonian and African diaspora. We would like to once again express our condolences to his grieving family, who have always been grateful for the diaspora’s efforts, both in Cameroon and Germany, to honor their beloved uncle, father, husband, and brother.
Sincerely,
The organizing team “Tribute to H.E. Jean Marc Mpay” of the Cameroonian diaspora
Chers frères et sœurs,

Suite à la réunion de crise qui s’est tenue le 10.07.2023, suite à l’intervention de Son Excellence Monsieur Victor Ndoki, ambassadeur du Cameroun en Allemagne, lors de la réunion du 08.07.2023 avec la diaspora à Heilbronn, nous sommes dans l’obligation d’annuler la cérémonie commémorative en mémoire du défunt Ambassadeur S.E. Jean Marc Mpay. Cette cérémonie était initialement prévue pour le samedi 22.07.2023 à Berlin.
Nous nous excusons sincèrement pour les désagréments causés. Nous sommes conscients que de nombreux membres de la diaspora, qui n’ont pas pu se rendre au Cameroun, avaient besoin de dire au revoir et de rendre un dernier hommage au regretté Son Excellence Jean Marc Mpay. Il a travaillé en Allemagne de 2009 à 2021 en tant qu’ambassadeur et doyen des ambassadeurs africains, au service de la diaspora camerounaise et africaine. Nous tenons à exprimer une fois de plus nos condoléances à sa famille endeuillée, qui a toujours été reconnaissante pour tous les efforts déployés par la diaspora, tant au Cameroun qu’en Allemagne, afin de rendre hommage à leur oncle, père, mari et frère bien-aimé.
Cordialement,
L’équipe d’organisation “Tribute to H.E. Jean Marc Mpay” de la diaspora camerounaise.

Liebe Brüder und Schwestern,

Nach dem Krisentreffen, das am 10.07.2023 stattfand, aufgrund des Eingreifens Seiner Exzellenz Herrn Victor Ndoki, Botschafter Kameruns in Deutschland, während des Treffens am 08.07.2023 mit der Diaspora in Heilbronn, sehen wir uns gezwungen, die Gedenkfeier zum Andenken an den verstorbenen Botschafter S.E. Jean Marc Mpay abzusagen. Diese Feier sollte am Samstag, dem 22.07.2023, in Berlin stattfinden.
Wir entschuldigen uns für die entstandenen Unannehmlichkeiten. Uns ist bewusst, dass viele Mitglieder der Diaspora, die nicht nach Kamerun reisen konnten, das Bedürfnis hatten, sich von dem verstorbenen Seiner Exzellenz Jean Marc Mpay zu verabschieden und ihm die letzte Ehre zu erweisen. Er arbeitete von 2009 bis 2021 als Botschafter und Dekan der afrikanischen Botschafter in Deutschland und war in den Diensten der kamerunischen und afrikanischen Diaspora tätig. Wir möchten der trauernden Familie nochmals unser Beileid aussprechen, die immer dankbar für alle Bemühungen der Diaspora war, sowohl in Kamerun als auch in Deutschland, um ihrem Onkel, Vater, Ehemann und Bruder Tribut zu zollen.

Mit freundlichen Grüßen,
Das Organisations-Team “Tribut an S.E. Jean Marc Mpay” der kamerunischen Diaspora

Alternative zu “Tauben im Gras”: BW-Kultusministerium will weitere Abitur-Lektüre anbieten

Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass das Baden-Württembergische Kultusministerium auf die Kritik an der Abitur-Lektüre “Tauben im Gras” reagiert und eine Alternative für das Abitur ab 2025 anbieten wird. Anstelle von Wolfgang Koeppens Roman wird nun Anna Seghers’ Werk “Transit” zur Auswahl stehen. Diese Entscheidung wurde getroffen, um den Bedenken der ganzen Community hinsichtlich der rassistischen Wortwahl in “Tauben im Gras” Rechnung zu tragen.

Zukünftig wird es in Baden-Württemberg drei verschiedene Abitur-Lektüren geben: “Die Habenichtse” von Katharina Hacker kann entweder mit “Tauben im Gras” oder “Transit” verglichen werden. Dabei geht es um das literarische Motiv des Umbruchs. Es ist wichtig zu betonen, dass bei der Auswahl von “Tauben im Gras” nicht der Rassismus im Vordergrund stand, sondern die thematische Behandlung von gesellschaftlichen Umbrüchen in der Nachkriegszeit.

Darüber hinaus plant das Kultusministerium langfristig die Erarbeitung eines Kriterienkatalogs für den Umgang mit rassistischen Ausdrücken in Schulbüchern. Hierbei sollen die Landeszentrale für politische Bildung, das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung sowie Betroffene und auch TANG, das African Network of Germany, einbezogen werden. Es ist ermutigend zu sehen, dass unsere Stimme gehört wird und dass wir die Möglichkeit haben, an diesem wichtigen Prozess mitzuwirken.

Die klare Position der Ministerin gegen die Verwendung des N-Worts im Schulalltag und im Unterricht ist von großer Bedeutung für uns. Wir streben eine rassismusfreie Lernumgebung in Baden-Württemberg an, in der das N-Wort weder in Bildungseinrichtungen noch im öffentlichen Raum Verwendung findet. Wir hoffen, dass Baden-Württemberg, insbesondere die Landesregierung, eine Vorreiterrolle einnimmt.

Die Kultusministerin hat uns mit zwei Briefen geantwortet, in denen sie auf unsere Anliegen eingeht. Diese Briefe werden im nächsten Newsletter veröffentlicht, sodass Sie die Gelegenheit haben, ihre Inhalte zu lesen und die Fortschritte zu verfolgen. Darüber hinaus werden wir auch die Antworten der weiteren Abgeordneten in unserem nächsten Newsletter veröffentlichen. Es ist wichtig, dass wir über die erzielten Erfolge informiert sind und die Transparenz gewährleisten.

Die Tatsache, dass wir die Aufmerksamkeit von über 130 Landtagsabgeordneten mit unserer Mailaktion erreicht haben und einen intensiven Austausch sowohl mit der Kultusministerin als auch mit Jasmin Blunt führen konnten, zeigt die Stärke unserer Gemeinschaft und die Bedeutung unserer Stimme. Gemeinsam haben wir es geschafft, auf die problematische Abitur-Lektüre “Tauben im Gras” aufmerksam zu machen und positive Veränderungen herbeizuführen. Wir haben eine Stimme, die gehört wird, und wir können Veränderungen bewirken. Es ist ermutigend zu sehen, wie unsere Anstrengungen einen direkten Einfluss auf die Bildungsumgebung in Baden-Württemberg haben.

Wir wollen, dass Baden-Württemberg eine Vorreiterrolle einnimmt und eine Lernumgebung schafft, in der diskriminierende Worte, wie das N-Wort, weder in Bildungseinrichtungen noch im öffentlichen Raum Verwendung finden. Es ist an der Zeit, dass wir alle gemeinsamen Verantwortungen übernehmen und einen Beitrag zur Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung leisten.

Wir möchten an dieser Stelle Jasmin Blunt für ihre engagierte Petition und ihre Unterstützung danken. Ihr Einsatz hat die Grundlage für unseren Erfolg gelegt. Es ist inspirierend zu sehen, wie eine einzelne Person eine solche Wirkung erzielen kann.

Lasst uns den eingeschlagenen Weg fortsetzen und weiterhin gemeinsam für eine inklusive und rassismusfreie Bildungsumgebung kämpfen. Indem wir unsere Sprache bewusst wählen und respektvoll miteinander umgehen, können wir einen positiven Wandel herbeiführen und eine bessere Zukunft für alle schaffen. Gemeinsam können wir Veränderungen bewirken und eine positive Zukunft gestalten.

Stellungnahme zum Entwurf eines Gesetzes zur Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts

Wir sind gefragt!

Ich hoffe, dass ihr alle wohlauf seid und euch in euren Aktivitäten für eine starke afrikanische Gemeinschaft in Deutschland engagiert. Ich wende mich heute an euch, um über eine wichtige Angelegenheit zu informieren, die uns betrifft und bei der wir aktiv werden müssen.

Wie viele von euch bereits wissen, hat das Bundesministerium des Innern (BMI) den Entwurf für ein modernes Staatsangehörigkeitsrecht veröffentlicht. Dies ist ein zentrales Reformvorhaben der Bundesregierung, das die Möglichkeit der Mehrstaatigkeit eröffnet und den Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit erleichtert. Es ist von großer Bedeutung, dass wir als TANG eine Stellungnahme zu diesem Referentenentwurf erarbeiten.

Wir haben die Aufforderung vom BMI erhalten, unsere Vorschläge für eine Verbesserung des aktuellen Entwurfs bis zum 8. Juli einzureichen. Es ist entscheidend, dass wir als Gemeinschaft unsere Stimme erheben und unsere Perspektive einbringen, um sicherzustellen, dass die Interessen und Bedürfnisse der afrikanischen Diaspora angemessen berücksichtigt werden.

Ich bitte daher alle interessierten Mitglieder, ihre Vorschläge und Anregungen bis zum genannten Datum an info@sylvie-nantcha.de zu schicken. Eure Meinung und euer Engagement sind von unschätzbarem Wert, um positive Veränderungen in Bezug auf das Staatsangehörigkeitsrecht zu erreichen.

Der aktuelle Entwurf des BMI sieht vor, dass die Einbürgerung in der Regel nach fünf Jahren Aufenthalt in Deutschland möglich sein soll, im Vergleich zu den bisherigen acht Jahren. Bei besonderen Integrationsleistungen kann diese Voraufenthaltszeit sogar auf bis zu drei Jahre verkürzt werden. Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber wir müssen sicherstellen, dass die Kriterien fair und transparent sind.

Des Weiteren sollen Möglichkeiten zur Mehrstaatigkeit geschaffen werden, um den Menschen die Wahl zu geben, ohne ihren Bezug zu ihren Herkunftsländern aufgeben zu müssen. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Vielfalt und Identität der afrikanischen Diaspora zu würdigen und anzuerkennen.

Als TANG möchten wir auch die besondere Lebensleistung der Gastarbeitergeneration anerkennen, die einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung Deutschlands geleistet hat. Wir unterstützen daher die vorgesehenen Erleichterungen bei der Einbürgerung für diese Gruppe.

Ich bitte euch alle, den Gesetzentwurf sorgfältig zu prüfen und eure Ideen und Vorschläge für eine bessere Gestaltung des Staatsangehörigkeitsrechts einzubringen. Gemeinsam können wir einen positiven Einfluss auf die politischen Entscheidungen nehmen und unsere Stimme für eine gerechtere und inklusivere Gesellschaft erheben.

Der Gesetzentwurf ist unter folgendem Link abrufbar: [BMI – Gesetzgebungsverfahren – Entwurf eines Gesetzes zur Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts (bund.de)]

Lasst uns diese Chance nutzen und aktiv an der Gestaltung des modernen Staatsangehörigkeitsrechts mitwirken. Eure Meinungen sind von großer Bedeutung, und ich freue mich auf eure rege Beteiligung. Schickt eure Vorschläge an info@sylvie-nantcha.de, damit wir als TANG eine starke und fundierte Stellungnahme erarbeiten können.

Gemeinsam können wir sicherstellen, dass die Interessen und Anliegen der afrikanischen Gemeinschaft in Deutschland angemessen vertreten werden. Lasst uns unsere Stimme erheben und aktiv dazu beitragen, dass das neue Staatsangehörigkeitsrecht ein gerechtes und inklusives System wird.

Gedenkfeier – Memorial – Hommage S.E. Jean Marc Mpay am 22. Juli 2023 in Berlin

Save the Date: 22. Juli 2023 – Trauerfeier – Funeral Services – Cérémonie funéraire en hommage à S.E. Jean Marc Mpay

Deutsch:

Save the Date: Trauerfeier für S.E. Jean Marc Mpay – Ein Botschafter, ein Vater, eine Inspiration

Bitte merken Sie sich den 22. Juli 2023 vor, für die Trauerfeier von S.E. Jean Marc Mpay, dem ehemaligen Botschafter von Kamerun in Deutschland von 2009 bis 2021 und Dekan der afrikanischen Botschaftergruppe von 2018 bis 2021. Er war nicht nur ein Botschafter, sondern auch ein liebevoller Vater und eine inspirierende Persönlichkeit für viele von uns. Lasst uns gemeinsam in Deutschland ihm die letzte Ehre erweisen. Die Trauerfeier findet am 22. Juli 2023 statt. Uhrzeit und Ort werden noch bekannt gegeben. Wenn Sie bei der Trauerfeier eine Rede halten oder einen Beitrag leisten möchten, senden Sie bitte eine E-Mail an info@tang-ev.de bis zum 16. Juli 2023. Uhrzeit und Ort werden noch bekannt gegeben.

Englisch:

Save the Date: Funeral Service for H.E. Jean Marc Mpay – An Ambassador, a Father, an Inspiration

Please save the date for the funeral service of H.E. Jean Marc Mpay, the former Ambassador of Cameroon in Germany from 2009 to 2021 and Dean of the African Group of Ambassadors from 2018 to 2021. He was not only an ambassador but also a loving father and an inspiring figure for many of us. Let us come together in Germany to pay our final respects to him. The funeral service will take place on July 22, 2023. Time and location will be announced soon. If you would like to give a speech or contribute in any way during the funeral service, please send an email to info@tang-ev.de by July 16, 2023. Time and location will be announced soon.

Französisch:

Réservez la Date: Cérémonie funéraire en hommage à S.E. Jean Marc Mpay – Un ambassadeur, un père, une inspiration

Veuillez noter la date du 22 juillet 2023 pour la cérémonie funéraire de S.E. Jean Marc Mpay, l’ancien Ambassadeur du Cameroun en Allemagne de 2009 à 2021 et Doyen du Groupe des Ambassadeurs Africains de 2018 à 2021. Il était non seulement un ambassadeur, mais aussi un père aimant et une source d’inspiration pour beaucoup d’entre nous. Rassemblons-nous en Allemagne pour lui rendre un dernier hommage. La cérémonie funéraire aura lieu le 22 juillet 2023. L’heure et le lieu seront annoncés ultérieurement. Si vous souhaitez prononcer un discours ou contribuer de quelque manière que ce soit lors de la cérémonie funéraire, veuillez envoyer un courriel à info@tang-ev.de d’ici le 16 juillet 2023. L’heure et le lieu seront annoncés ultérieurement.

Stellungnahme zum Entwurf eines Gesetzes zur Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts

Wir sind gefragt!

Ich hoffe, dass ihr alle wohlauf seid und euch in euren Aktivitäten für eine starke afrikanische Gemeinschaft in Deutschland engagiert. Ich wende mich heute an euch, um über eine wichtige Angelegenheit zu informieren, die uns betrifft und bei der wir aktiv werden müssen.

Wie viele von euch bereits wissen, hat das Bundesministerium des Innern (BMI) den Entwurf für ein modernes Staatsangehörigkeitsrecht veröffentlicht. Dies ist ein zentrales Reformvorhaben der Bundesregierung, das die Möglichkeit der Mehrstaatigkeit eröffnet und den Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit erleichtert. Es ist von großer Bedeutung, dass wir als TANG eine Stellungnahme zu diesem Referentenentwurf erarbeiten.

Wir haben die Aufforderung vom BMI erhalten, unsere Vorschläge für eine Verbesserung des aktuellen Entwurfs bis zum 8. Juli einzureichen. Es ist entscheidend, dass wir als Gemeinschaft unsere Stimme erheben und unsere Perspektive einbringen, um sicherzustellen, dass die Interessen und Bedürfnisse der afrikanischen Diaspora angemessen berücksichtigt werden.

Ich bitte daher alle interessierten Mitglieder, ihre Vorschläge und Anregungen bis zum genannten Datum an info@sylvie-nantcha.de zu schicken. Eure Meinung und euer Engagement sind von unschätzbarem Wert, um positive Veränderungen in Bezug auf das Staatsangehörigkeitsrecht zu erreichen.

Der aktuelle Entwurf des BMI sieht vor, dass die Einbürgerung in der Regel nach fünf Jahren Aufenthalt in Deutschland möglich sein soll, im Vergleich zu den bisherigen acht Jahren. Bei besonderen Integrationsleistungen kann diese Voraufenthaltszeit sogar auf bis zu drei Jahre verkürzt werden. Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber wir müssen sicherstellen, dass die Kriterien fair und transparent sind.

Des Weiteren sollen Möglichkeiten zur Mehrstaatigkeit geschaffen werden, um den Menschen die Wahl zu geben, ohne ihren Bezug zu ihren Herkunftsländern aufgeben zu müssen. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Vielfalt und Identität der afrikanischen Diaspora zu würdigen und anzuerkennen.

Als TANG möchten wir auch die besondere Lebensleistung der Gastarbeitergeneration anerkennen, die einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung Deutschlands geleistet hat. Wir unterstützen daher die vorgesehenen Erleichterungen bei der Einbürgerung für diese Gruppe.

Ich bitte euch alle, den Gesetzentwurf sorgfältig zu prüfen und eure Ideen und Vorschläge für eine bessere Gestaltung des Staatsangehörigkeitsrechts einzubringen. Gemeinsam können wir einen positiven Einfluss auf die politischen Entscheidungen nehmen und unsere Stimme für eine gerechtere und inklusivere Gesellschaft erheben.

Der Gesetzentwurf ist unter folgendem Link abrufbar: [BMI – Gesetzgebungsverfahren – Entwurf eines Gesetzes zur Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts (bund.de)]

Lasst uns diese Chance nutzen und aktiv an der Gestaltung des modernen Staatsangehörigkeitsrechts mitwirken. Eure Meinungen sind von großer Bedeutung, und ich freue mich auf eure rege Beteiligung. Schickt eure Vorschläge bis zum 8. Juli an info@sylvie-nantcha.de, damit wir als TANG eine starke und fundierte Stellungnahme erarbeiten können.

Gemeinsam können wir sicherstellen, dass die Interessen und Anliegen der afrikanischen Gemeinschaft in Deutschland angemessen vertreten werden. Lasst uns unsere Stimme erheben und aktiv dazu beitragen, dass das neue Staatsangehörigkeitsrecht ein gerechtes und inklusives System wird.

 

 

Der Expert*innenrat Antirassismus und der Kampf gegen Rassismus in Deutschland

Wir freuen uns, Ihnen wichtige Neuigkeiten im Kampf gegen Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Deutschland mitteilen zu können. Die Bundesregierung hat die Bedeutung dieser Themen erkannt und arbeitet intensiv daran, wirksame Maßnahmen zu entwickeln, um Rassismus in all seinen Formen zu bekämpfen.

Am 19. Juni 2023 hat Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und Beauftragte für Antirassismus, den Expertinnenrat Antirassismus berufen. Dieses Gremium, bestehend aus zwölf Expertinnen aus den Bereichen Wissenschaft, Verwaltung und Praxis, wird Vorschläge für eine wirksame und nachhaltige Antirassismus-Politik erarbeiten, insbesondere zur Bekämpfung von strukturellem und institutionellem Rassismus.

Der Expert*innenrat hat drei zentrale Aufgaben vor sich. Zum einen wird er eine Definition von Rassismus für das Handeln in der Verwaltung erarbeiten. Dies ist von großer Bedeutung, um Handlungsroutinen, Abläufe und Strukturen zu identifizieren und zu ändern, um rassistischer Diskriminierung entgegenzuwirken.

Des Weiteren wird der Rat Indikatoren entwickeln, um die Wirksamkeit von Strategien, Aktionsplänen und Maßnahmen gegen Rassismus zu messen. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Evaluierung und Anpassung von Maßnahmen an den Bedarf und trägt zu einer effektiven Bekämpfung von Rassismus bei.

Zusätzlich wird der Expert*innenrat Empfehlungen aussprechen, wo die Bundesregierung ihre Bemühungen im Kampf gegen Rassismus verstärken sollte. Diese Empfehlungen werden wichtige Impulse für die weitere Gestaltung der Antirassismus-Politik geben.

Der Rat wird eng mit der Zivilgesellschaft zusammenarbeiten, um deren Expertise, Erfahrungen und Erwartungen in die Arbeit einfließen zu lassen. In der Anfangsphase wird ein umfassendes Hearing mit Vertreterinnen von Migrantinnenorganisationen und Betroffeneninitiativen stattfinden. Dies stellt sicher, dass die Bedürfnisse und Perspektiven der Betroffenen in die Arbeit des Expert*innenrats einbezogen werden.

Als Mitglieder von TANG sind wir stolz darauf, dass wir maßgeblich an der Erarbeitung des Maßnahmenkatalogs zur Bekämpfung von Rassismus und Rechtsextremismus beteiligt waren. Wir haben die Stimme der afrikanischen Community in Deutschland vertreten und unsere Expertise und Erfahrungen eingebracht, um die Situation von Betroffenen zu verbessern und Rassismus aktiv entgegenzutreten.

Wir freuen uns über die Einbindung der Zivilgesellschaft in diesen wichtigen Prozess. Das umfassende Hearing mit Vertreterinnen von Migrantinnenorganisationen und Betroffeneninitiativen wird sicherstellen, dass die Stimmen und Anliegen der afrikanischen Community und anderer betroffener Gruppen gehört und berücksichtigt werden. Als TANG sind wir fest entschlossen, die Interessen unserer Community zu vertreten und uns aktiv an der Gestaltung einer wirksamen Antirassismus-Politik zu beteiligen.

Der Expertinnenrat Antirassismus stellt einen bedeutsamen Schritt in Richtung einer inklusiven und gerechten Gesellschaft dar. Durch die Teilnahme von Prof. Dr. Isabelle Ihring, einem Mitglied von TANG, wird unsere Organisation direkt an der Erarbeitung von Strategien gegen Rassismus beteiligt. Ihre Expertise und Erfahrung auf dem Gebiet der Antirassismusforschung werden dazu beitragen, dass die Maßnahmen des Expertinnenrats fundiert und zielgerichtet sind.

Es ist von größter Bedeutung, dass Rassismus in Deutschland nicht länger ignoriert oder verharmlost wird. Der von der Antirassismusbeauftragten der Bundesregierung vorgelegte Lagebericht “Rassismus in Deutschland” sowie die alarmierend hohen Zahlen politisch motivierter Kriminalität verdeutlichen die Notwendigkeit, Rassismus konsequent zu bekämpfen.

Als Mitglieder von TANG sind wir stolz darauf, dass wir als Teil des Maßnahmenkatalogs zur Bekämpfung von Rassismus und Rechtsextremismus an der Entwicklung und Umsetzung von konkreten Maßnahmen beteiligt waren. Wir werden weiterhin unsere Stimme erheben und uns für eine inklusive Gesellschaft einsetzen, in der jeder Mensch, unabhängig von seiner Herkunft, Hautfarbe oder Religion, gleichberechtigt und frei von Diskriminierung behandelt wird.

Gemeinsam mit der Bundesregierung und anderen Akteuren werden wir daran arbeiten, Deutschland im Kampf gegen Rassismus auf das nächste Level zu bringen. Wir ermutigen Sie, sich aktiv in den Diskussionsprozess einzubringen, Ihre Erfahrungen und Perspektiven zu teilen und gemeinsam mit uns den Kampf gegen Rassismus voranzutreiben.

Die Mitglieder des Expert*innenrats: Eva Maria Andrades, Saraya Gomis, Prof. Dr. Mechtild Gomolla, Hadija Haruna-Oelker, Prof. Dr. Isabelle Ihring, Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu, Dr. Ralf Kleindiek, Prof. Dr. Lorenz Narku Laing, Mekonnen Mesghena, Prof. Dr. Mehrdad Payandeh, Dr. Cihan Sinanoğlu, Prof. Dr. Andreas Zick.