Liebe Mitglieder und FreundInnen von TANG diese Woche fanden zwei besondere Ereignisse statt, über die wir Sie informieren möchten. Zum einen gab es ein Austauschtreffen von TANG mit der Staatsministerin Annette Widmann-Mauz und außerdem organisierte TANG einen Lunch Talk mit Dr. Nicole Hirschfelder. Gespräch mit der Staatsministerin Annette Widmann-Mauz Am 24. Februar fand ein Austauschtreffen der Staatsministerin des Bundeskanzleramtes Annette Widmann-Mauz mit Vertreter*innen von Migratenorganisationen statt, um über aktuelle Themen und Herausforderungen in der Corona-Pandemie zu sprechen. Gerade die Corona-Zeit stellt Integration auf eine harte Probe und die Staatsministerin bedankt sich für den Einsatz der Bürger, die ihr Bestes geben, um das Land am Laufen zu halten. In den systemrelevanten Berufsgruppen wie beispielsweise Logistik, Pflege und Supermärkte gibt es sehr viele Menschen mit Einwanderungsgeschichte, die einen wichtigen Beitrag leisten. Widmann-Mauz betont, dass wir nur durch Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung die Krise bewältigen: „Wir müssen nicht nur im Kampf gegen die Viren zusammenhalten, sondern auch bei der Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus.“ Der Anschlag von Hanau vor einem Jahr bietet nicht nur Anlass, dass man den Opfern von Rechtsextremismus und Rassismus gedenkt, sondern zeigt auf, dass es notwendig ist, Verantwortung zu übernehmen, weiterhin Rassismus immer und überall zu bekämpfen. Dafür hat das Kabinett 89 konkrete Maßnahmen beschlossen und arbeitet nun an deren Umsetzung in den folgenden drei Handlungsfeldern: 1. Hilfe für Opfer, 2. Ausbau der Forschung zu Rassismus und 3. Stärkung der Vielfalt und des Zusammenhalts in allen Bereichen. Dabei sind die wichtigsten Instrumente Diversitätsstrategien, Antidiskriminierungsmaßnahmen und eine Einbürgerungsstrategie. Frau Widmann-Mauz hebt hervor, dass bei dem Beschluss und der Umsetzung der Maßnahmen die Kommunikation auf Augenhöhe stattfindet und erklärt, wie wichtig es ist, dass Migrantenorganisationen wie TANG gehört werden: „Es handelt sich nicht um eine Einbahnstraße, sondern um einen Austausch.“ |
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In der Zukunft stehen für die Staatsministerin neben der interkulturellen Öffnung in der Bundesverwaltung auch eine „Einbürgerungsoffensive“ im Fokus. Sie will die Kluft zwischen Einbürgerungsberechtigten und Einbürgerungen kleiner machen und sieht die Einbürgerung als die „Krönung“ von Integration. Sie ist verbunden mit vielen Rechten, weiß aber auch, dass die Einbürgerung das Ergebnis eines Prozesses ist. Darüber hinaus erkundigte sie sich bei den Vertretern der Migrantenorganisationen nach konkreten Herausforderungen in der aktuellen Lage. Ich vertrat TANG und stellte unsere Position dar. Ich erklärte zu den Maßnahmen im Kabinettausschuss, dass wir als TANG die Bekämpfung von Rassismus als wichtiges Ziel sehen und durch die Übernahme der von uns gestellten 12 aus 14 gestellten Forderungen in den Maßnahmenkatalog fühlen wir uns von der Bundesregierung ernst genommen. Nun ist es wichtig, dass wir auch bei der Umsetzung der 89 Maßnahmen beteiligt sind. Außerdem sprach ich das Thema Bildungssituation von Migrantenkindern an. Immer noch fehlt es an Digitalisierung sowohl in Form von Ausstattung (Endgeräte für Schüler und Schülerinnen, Server für Schulen) als auch an Kompetenzen (Anwendung, digitale Lehrkonzepte). Wir können nicht zulassen, dass Kinder in der Schule oder in den Haushalten vom Online-Unterricht abgekoppelt werden, weil sie nicht problemlos dem Unterricht folgen können. Dieses Thema muss auch auf die Tagesordnung der Kulturministerkonferenz (KMK) gebracht werden. Ich wies auch auf die besondere Situation auf die Notwendigkeit der mehrsprachigen Aufklöruung zum Thema Impfung und auf den großen Bedarf von medizinischen Masken innerhalb der Community. Zuletzt wurden zwei Beiträge zur politischen Bildung und Partizipation präsentiert. Dabei wurde deutlich, dass sich Menschen mit Zuwanderungsgeschichte meist durch die politischen Akteure nicht repräsentiert sehen und dadurch kein Vertrauen in Politiker haben. Weiterhin baut sich deshalb eine emotionale Distanz zu politischem Engagement auf. Die Vize-Chefin der Bundeszentrale für politische Bildung Frau Cemile Giousouf möchte aus diesen Gründen mehr informieren und motivieren und führt derzeit Modellprojekte durch. Frau Prof. Bendel von der Universität Erlangen-Nürnberg fasst die Ergebnisse ihrer Studie wie folgt zusammen: „Es gibt einen Zusammenhang zwischen politischer Aktivität und zivilgesellschaftlichem Engagement wie beispielsweise Vereinsarbeit oder Ehrenamt.“ Folglich sollen mehr Träger für die Durchführung von Angeboten zu politischer Teilhabe und Engagement beteiligt sein. TANG Lunch Talk zum Black History Month Wir freuen uns sehr darüber, dass wir am Montag, den 22. Februar unseren ersten TANG Lunch Talk zum Thema „Weiße Solidarität und die Black Lives Matter Bewegung“ mit Dr. Nicole Hirschfelder und zahlreichen Zuhörer*innen und geführt haben. Dr. Hirschfelder hat die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Black Lives Matter Bewegung in den USA und in Deutschland herausgearbeitet und ist auf die Bedeutung Weißer Solidarität für die Bekämpfung von Rassismus eigegangen. Mithilfe von Weißer Solidarität, die über kurzzeitige Unterstützung hinausgehen muss, kann die Black Lives Matter Bewegung auch in Zukunft viele positive Veränderungen herbeiführen. Notwendig ist aber, dass sich alle aktiv anti-rassistisch handeln: „All Lives Matter When Black Lives Matter“: Frau Dr. Hirschfelder ist wie wir der Ansicht, dass das Leben aller Menschen von Bedeutung ist, dass aber gerade marginalisierte Gruppen besonders gestärkt werden müssen. Zu diesem Thema wurde auch auf „gaslightning“ eingegangen. Unter diesem Begriff versteht man eine Form psychischer Gewalt mit der Opfer manipuliert werden. Ein Beispiel dafür ist, wenn Opfer rassistischer Bemerkungen eingeredet wird, dass solche Bemerkungen doch nicht so schlimm seien. Wir bedanken uns bei Dr. Hirschfelder und den Zuhörenden für den spannenden Vortrag und Diskussion.
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Darüber hinaus haben wir anlässlich des Black History Month auch auf unserer Facebook-Seite 15 aktive afrodeutsche Vereine und Unternehmer*innen präsentiert. Genießen Sie die Sonnenstrahlen und bis nächste Woche! Mit freundlichen Grüßen Dr. Sylvie Nantcha Bundesvorsitzende von TANG |
TANG feiert den Black History Month
Liebe Mitglieder und FreundInnen von TANG, jedes Jahr wird in Deutschland der Februar als Black History Month begangen, das heißt, dass im Monat Februar besonders der Schwarzen Geschichte gedacht wird. Der Black History Month ist zunächst in den 1920er Jahren in den USA entstanden. Diese Feierbewegung schwarzer Geschichte in den Vereinigten Staaten wurde von Carter G. Woodson initiiert, womit er die breite Öffentlichkeit auf den Beitrag von Afroamerikanern zur Geschichte ihres Landes aufmerksam machte. Seit den 1990ern ist der Black History Month auch in Deutschland ein fester Bestandteil und zahlreiche Veranstaltungen finden hierzu statt. Wir von Bundesnetzwerk TANG werden diese Aktion und Idee für Deutschland aufgreifen und in diesem Monat aktive Vereine und Unternehmen der schwarzen Community Deutschlands auf unseren sozialen Medien vorstellen. Schauen Sie doch gerne auf Facebook und Instagram von The African Network of Germany und finden Sie heraus, welche Vereine und Unternehmen vorgestellt werden. |
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Wenn Sie Teil dieser Aktion sein wollen, senden Sie uns bitte den Link Ihrer Website und 5 Sätze zu Ihren Aktivitäten auf info@tang-ev.de zu. TANG Lunch Talk zum Black History Month Zusätzlich haben wir uns noch eine weitere Aktivität zum Black History Month für Sie einfallen lassen. Daher möchten wir Sie herzlich zum ersten TANG Lunch Talk einladen. Am Montag, den 22. Februar 2021 von 12-12:45 Uhr wird Dr. Nicole Hirschfelder, Professorin für Amerikanische Kultur und Literatur an der Universität Tübingen, über weiße Solidarität und die Black Lives Matter-Bewegung berichten. Sie wird in diesem Zusammenhang auch für eine Fragerunde zur Verfügung stehen. Ihr wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt darüber hinaus auf der Bürgerrechtsbewegung. Ihre Dissertation behandelte den afroamerikanischen Bürgerrechts-Aktivist Bayard Rustin, der hauptsächlich hinter den Kulissen wirkte. Er war Vorbereiter und treibende Kraft der Bürgerrechtsbewegung und beriet Martin Luther King, Jr. in Fragen des gewaltfreien Widerstandes. Ich hoffe, dass Sie zahlreich erscheinen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Aktion #MeineStimmeGegenHass Machen Sie bei der Initiative #MeineStimmeGegenHass zum Jahrestag des rassistischen Anschlags von Hanau mit. Anlässlich des Jahrestages des rassistischen Anschlags im hessischen Hanau, bei dem am 19. Februar 2020 neun Menschen und die Mutter des Täters ermordet wurden, ruft die Initiative #MeineStimmeGegenHass der Deutschlandstiftung Integration erneut dazu auf, die eigene Stimme zu erheben und sich klar gegen Hass, Hetze und Rassismus zu stellen. Über 50 prominente Unterstützerinnen und Unterstützer geben der Initiative ihre Stimme und stellen sich klar gegen Hass und Hetze. Mit dabei sind neben Integrationsstsstatsministerin Widmann-Mauz, mehreren Bundesministerinnen und -ministern u.a. die Schauspielerin Iris Berben, der Präsident des DFB Fritz Keller, der Sänger Max Raabe, der Fußball-Nationalspieler Robin Gosens und die Bundesvorsitzende von TANG Dr. Sylvie Nantcha. TANG läd Sie ein, bei der #MeineStimmeGegenHass am 19. Februar mitzumachen und Ihre Stimme zu erheben. Mehr Infos unter: www.meinestimmegegenhass.de |
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Unabhängige Fachkommission der Bundesregierung zu den Rahmenbedingungen der Integrationsfähigkeit In der im Koalitionsvertrag vereinbarten Fachkommission erarbeiteten 24 Mitglieder aus Wissenschaft und Praxis einen Bericht mit mittel- bis langfristigen integrationspolitischen Empfehlungen. Am 20. Januar 2021 hat die unabhängige Fachkommission ihren Bericht an die Bundesregierung, den Deutschen Bundestag und Bundesrat übergeben. Mehr Infos unter: https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/themen/heimat-integration/integration/bericht-fk-integrationsfaehigkeit.html Studie „ Was eint die Einwanderungsgesellschaft?“ Die Konrad-Adenauer-Stiftung veröffentlichte Ende Januar eine repräsentative Umfrage zu Einstellungen, Glaube und Wertorientierungen von Bürgerinnen und Bürgern mit und ohne Migrationshintergrund. Die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage sind: „Deutsche ohne Migrationshintergrund sind im Schnitt weniger religiös als Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler und Personen mit russischem, polnischem und türkischem Migrationshintergrund. Zudem beten sie seltener. Am stärksten ausgeprägt ist die Religiosität bei türkischstämmigen Migrantinnen und Migranten, von denen sich 82 Prozent als etwas oder sehr religiös bezeichnen, und gut jede(r) Zweite angibt, täglich zu beten. Personen mit Migrationshintergrund weisen tendenziell traditionellere gesellschaftliche Einstellungen auf. Alle untersuchten Zuwanderergruppen sind zurückhaltender in Bezug auf Sterbehilfe und stimmen häufiger zu, dass Kinder unter drei Jahren zu Hause betreut werden sollten.“ Lesen Sie die gesamte Studie hier: https://www.kas.de/de/einzeltitel/-/content/was-eint-die-einwanderungsgesellschaft Klausurtagung „WIDU“ Am 11. Februar fand die erste Klausurtagung in 2021 des Projektes „WIDU“ gefördert durch die giz (Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit) statt. Zusammen mit allen Projektmitarbeitern wurde in der digitalen Besprechung festgelegt, welche Schritte als nächstes anstehen. Zunächst drehte sich die Diskussion um den Verwendungsnachweis und die Leitlinien der giz. Dabei wurden sowohl die Wichtigkeit von Vorlagen als auch die Einheitlichkeit von Dokumenten hervorgehoben. Danach ging es an die Planung der Aktivitäten des ersten Halbjahres. Außerdem wurden Meilensteine für dieses Jahr definiert und festgelegt. Die Klausurtagung wurde erfolgreich durchgeführt und alle Projektmitarbeiter waren einbezogen. Ich danke allen für den wunderbaren Ideenaustausch.
Ich wünsche Ihnen eine gute Woche! Mit freundlichen Grüßen Dr. Sylvie Nantcha Bundesvorsitzende von TANG |