Rassismus im Fokus: Gemeinsame Bemühungen für eine gerechtere Gesundheitsversorgung

Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde von TANG,

 

ich hatte die Gelegenheit, in meiner Funktion als Bundesvorsitzende von TANG – The African Network of Germany, an der Präsentation des Berichts des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors 2023 im Bundeskanzleramt teilzunehmen. Dieser Bericht konzentriert sich insbesondere auf das Thema Gesundheit und bietet ein aufschlussreiches Bild der aktuellen Situation in Deutschland.

 

Die umfangreiche Untersuchung wurde vom DeZIM-Institut von Juni bis November 2022 durchgeführt und umfasste die Diskriminierungserfahrungen von mehr als 21.000 Menschen in Deutschland. Der diesjährige Schwerpunkt lag auf Gesundheit, inklusive des Zugangs zu Gesundheitsdienstleistungen, Diskriminierung und Rassismuserfahrungen bei der Nutzung dieser Dienstleistungen sowie deren Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung.

 

Bedeutende Ergebnisse der Studie:

  • Eine besorgniserregend hohe Anzahl von Menschen in Deutschland berichtete von Diskriminierungserfahrungen. Diese Erfahrungen variierten in ihrer Natur, Häufigkeit und traten in verschiedenen Bevölkerungsgruppen, Diskriminierungsmerkmalen und sozialen Kontexten auf.
  • Besonders alarmierend war die Tatsache, dass Schwarze Menschen in Deutschland am stärksten von Diskriminierung betroffen sind. Subtile Diskriminierungserfahrungen traten insgesamt häufiger auf als offensichtliche Fälle von Diskriminierung, und die Unterschiede zwischen rassistisch markierten und nicht rassistisch markierten Menschen waren bei subtilen Diskriminierungserfahrungen besonders ausgeprägt.
  • Rassistisch markierte Menschen gaben an, dass ihre Diskriminierungserfahrungen hauptsächlich aufgrund rassistischer Merkmale auftreten, und weniger aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer sozialen Klasse.

Schwerpunkt Gesundheit:

  • Im Bereich der gesundheitlichen Versorgung wurden häufig Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen gemeldet, und dies betraf nicht nur diejenigen, die potenziell von Rassismus betroffen waren.
  • Besonders Frauen machten oft negative Erfahrungen im Gesundheitswesen. Beispielsweise berichteten 39 % der Schwarzen Frauen, 35 % der muslimischen Frauen, 29 % der asiatischen Frauen und 26 % der nicht rassistisch markierten Frauen von mindestens gelegentlicher ungerechter und schlechter Behandlung.
  • Diskriminierung im Gesundheitswesen zeigte sich auch darin, dass knapp jede dritte rassistisch markierte Person angab, dass ihre Beschwerden nicht ernst genommen wurden. Insbesondere bei Frauen, wie muslimischen Frauen (39 %) und asiatischen Frauen (37 %), führte dies dazu, dass sie Ärzt*innen wechselten. Bei nicht rassistisch markierten Frauen lag dieser Anteil bei etwa 29 %.
  • Die Auswirkungen von Diskriminierung im Gesundheitswesen sind schwerwiegender, als wir es uns vorgestellt haben. Menschen, insbesondere Frauen, zögern oder vermeiden Arztbesuche aus Angst vor Diskriminierung. So gaben 13 % bis 14 % der Schwarzen, asiatischen und muslimischen Frauen an, eine Behandlung aufgrund dieser Bedenken verzögert oder sogar gemieden zu haben. Bei Männern in diesen Gruppen lag dieser Anteil bei etwa 8 %.
Diese Ergebnisse unterstreichen die dringende Notwendigkeit von Maßnahmen zur Bekämpfung von Diskriminierung und Rassismus im Gesundheitswesen. TANG – The African Network of Germany steht fest an der Seite aller, die sich für eine gerechte und diskriminierungsfreie Gesundheitsversorgung einsetzen. Gemeinsam können wir positive Veränderungen bewirken und für Chancengleichheit im Gesundheitswesen sorgen.

 

Während meiner Teilnahme an der Präsentation des Berichts im Bundeskanzleramt hatten wir außerdem die Möglichkeit, zwei Tage lang mit Experten aus ganz Deutschland Handlungsempfehlungen für die Bundesregierung zu erarbeiten. Diese gemeinsamen Anstrengungen sind ein wichtiger Schritt in Richtung einer inklusiveren und gerechteren Gesellschaft, in der Diskriminierung und Rassismus keine Rolle spielen.

 

Weitere Informationen zur Studie finden Sie auf der Website des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors 2023 unter www.rassismusmonitor.de/bericht-2023.

 

Ich möchte mit dem gesamten Team von TANG allen danken, die an dieser wichtigen Studie und den folgenden Diskussionen teilgenommen haben. Gemeinsam setzen wir uns für eine inklusive und gerechte Gesellschaft ein, in der Diskriminierung und Rassismus keine Akzeptanz finden.

“Von Deutschland nach Kamerun: Ein Abenteuer in Afrika – Ein Interview mit unserer Studierenden Miriam Wildegger, die mit TANG ihr Pflichtpraktikum absolvierte”

in unserem heutigen Newsletter haben wir ein besonderes Highlight für euch: Ein exklusives Interview mit unserer Studierenden Miriam Wildegger, die im Rahmen ihres Studiums als Grundschullehrerin für das Fach Französisch nach Afrika gereist ist und ein Pflichtpraktikum bei einem Kooperationspartner von TANG „Basilique de Mvolyé“ in Kamerun absolviert hat. Wir haben sie nach ihren Erfahrungen, Erwartungen und Eindrücken befragt und möchten euch an ihrer faszinierenden Reise teilhaben lassen.

Frage 1: Wie kam es dazu, dass du dich entschieden hast, im Rahmen deines Studiums als Grundschullehrerin für das Fach Französisch nach Afrika zu reisen und ein Pflichtpraktikum bei einem Kooperationspartner von TANG in Kamerun zu absolvieren?

An sich hat mich Afrika schon immer interessiert, die Kultur, die verschiedenen Tierarten und die Natur. Ich hatte vor, in ein paar Jahren dort Urlaub zu machen. Als ich im Frühjahr auf der Suche nach einem Praktikumsplatz war, kam es zu einem Gespräch mit Dr. Sylvie Nantcha, die mir vorschlug nach Kamerun zu gehen. Eigentlich war ich auf der Suche nach einem Praktikumsplatz in Frankreich, dann wäre die Familie nicht so weit weg, Freunde könnten einen recht einfach besuchen kommen und zudem habe ich schon mehrmals Urlaub in Frankreich gemacht, sodass ich die Kultur und das Essen dort kannte. Normalerweise gehe ich immer auf Nummer sicher, wenn ich Entscheidungen treffen muss, aber ich dachte drei Tage darüber nach und entschied mich dann dazu Neues zu wagen. Ich glaube an Gott und wusste, dass er mich begleiten und beschützen wird und ich nicht allein sein werde. Ich erzählte es meinen Eltern und meinem Freund und zu Beginn waren sie sehr skeptisch, aber nach einem gemeinsamen Treffen mit Dr. Sylvie Nantcha wurden die Fragen und Zweifel größtenteils behoben und es stand fest, dass ich nach Kamerun gehen werde.

Frage 2: Welche Erwartungen hattest du von Afrika, bevor du nach Afrika gereist bist, und wie haben sich diese Erwartungen im Laufe deines Pflichtpraktikums entwickelt?

In Deutschland wird häufig ein überzeichnetes Bild von Afrika dargestellt. Auf Werbeplakaten sieht man häufig sehr viel Armut, dass es kaum Trinkwasser gäbe, keine stabilen Häuser, oder Straßen. Als ich mir aber Bilder von Kamerun im Internet anschaute, veränderte sich meine Sichtweise. Zudem schickte mir Dr. Nantcha einige Bilder ihres letzten Aufenthalts in Kamerun. Durch die Bilder sah ich, dass es hier neben der wunderschönen Natur auch feste Straßen und stabile Häuser gibt und mich überkam eine große Vorfreude auf die Reise.

Frage 3: Kannst du uns etwas über deine Erfahrungen und Eindrücke während deines 3-monatigen Pflichtpraktikums bei dem Kooperationspartner von TANG in Kamerun erzählen? Gab es besondere Momente oder Projekte, die dir besonders in Erinnerung geblieben sind?

Jeden Tag lernt man die Kultur und die Menschen etwas besser kennen. Durch die tägliche Arbeit im Sekretariat der Basilika in Yaoundé lernte ich viele neue Menschen kennen. Was mir aber sehr in Erinnerung bleiben wird, ist der Abend an dem ich bei meiner Kollegin zu Hause deutsches Essen gekocht habe. Zu meiner Überraschung fanden alle das Sauerkraut am besten. An dem Abend lernte ich aber auch die afrikanische Küche etwas näher kennen, denn es gab zwar ein pfälzisches Gericht, jedoch wurde es auf afrikanische Art zubereitet:

Der Pfeffer wurde zum Beispiel auf einer Steinplatte gemahlen und das Kartoffelpüree wurde mit einem Holzstampfer zerkleinert. Für eine Woche kam mein Freund zu Besuch und wir fuhren gemeinsam mit Rektor Aloyse und einer Freundin für einige Tage nach Edea und Kribi. Dort aß ich den besten Fisch meines Lebens und das zu günstigen Preisen. Wir besichtigten „Les chutes de la Lobé“ mit einer Piroge (einem traditionellen Boot) und besuchten den Fischmarkt. Allgemein die Besuche auf dem Markt waren total neue Erfahrungen für mich. Die Märkte sind sehr groß und haben eine enorme Auswahl.

Zu Beginn meines Aufenthaltes wurde ich auf eine Hochzeit eingeladen, wodurch ich die Kultur ein Stück näher kennenlernen durfte und eine Menge Spaß hatte.

 

Frage 4: Wie war deine Begegnung mit Nelly, einem Vorstandsmitglied von TANG, in Kamerun? Wie war deine Begegnung mit Herr Epoko vom Bundesministerium der Jugend von Kamerun ? Welche Bedeutung haben diese Begegnungen für dein Praktikum?

Ich habe mich sehr geehrt gefühlt, dass ich extra besucht worden bin, wir haben uns darüber ausgetauscht wie es mir geht und haben gemeinsam ein paar Fotos gemacht. Durch die Begegnungen mit Nelly und Herrn Epoko wurde mir gezeigt, wie sehr sich TANG in Zussamen arbeit mit dem Bundesministerium der Jugend um jeden Einzelnen sorgt und sich darum kümmert, dass vor Ort alles gut verläuft.

Frage 5: Inwiefern hat deine Reise und dein Pflichtpraktikum in Afrika deine persönliche und berufliche Entwicklung als zukünftige Grundschullehrerin für das Fach Französisch beeinflusst?

Dadurch dass man hier gezwungen ist Französisch zu sprechen, hat sich meiner Meinung nach mein Französisch stark gebessert und ich habe nun mehr Mut frei zu sprechen. Nachmittags begleitete ich täglich ein paar Kinder bei ihren Hausaufgaben und wiederholte mit ihnen Unterrichtsinhalte.

Frage 6: Gab es Herausforderungen oder Schwierigkeiten, die du während deines Pflichtpraktikums überwinden musstest? Wie bist du damit umgegangen?

Zu Beginn war die Ernährung sehr ungewohnt und man musste immer darauf achten, dass das Trinkwasser aus abgepackten Flaschen aus dem Supermarkt kommt. Auch im Verhältnis zwischen Mann und Frau gibt es gesellschaftlich etablierte Unterschiede. Das direkte Auftreten von fremden Männern auf der Straße kann erstmal befremdlich wirken. Nach einer Weile gewöhnt man sich aber daran und weiß, wie man am besten reagiert.

Frage 7: Welche kulturellen Unterschiede oder Gemeinsamkeiten sind dir während deines Aufenthalts in Afrika aufgefallen?

Die Menschen hier sind sehr offen und empfangen einen jederzeit sehr warmherzig. Das kulinarische Angebot unterscheidet sich fundamental. Neben westlicher Kleidung ist auch die traditionelle Kleidung weit verbreitet, wie zum Beispiel das Kaba, ein traditionelles Kleid, das zu den verschiedensten Anlässen getragen wird. Pünktlichkeit spielt vor Ort nicht dieselbe Rolle wie zu Hause, was aber auch den Scharm des Landes ausmacht.

Frage 8: Welche Empfehlungen oder Ratschläge würdest du anderen Studierenden geben, die ein ähnliches Pflichtpraktikum in einem fremden Land in Erwägung ziehen?

Fang frühzeitig an deinen Auslandsaufenthalt zu organisieren. Für mein Praktikum müsste ich mich mehrmals impfen lassen, mich rechtzeitig um Malaria-Tabletten kümmern, Versicherungen abschließen, Flüge buchen und vieles mehr. Zudem würde ich die Ratschläge der Einheimischen beherzigen und nicht leichtsinnig den eigenen Kopf durchsetzen, vor allem nicht in den ersten Wochen.

Das Einkaufen würde ich hier auch nur mit Einheimischen empfehlen, denn zum einen kennen sich diese viel besser auf den großen Märkten aus und auf der anderen Seite kennen sie die üblichen Preise, was vor überhöhten Kosten bewahrt. Außerdem würde ich zu einer Bauchtasche raten, die man unter dem T-Shirt tragen kann, um darin Handy und Geld aufzubewahren. Ich habe ein altes Backup-Handy mitgenommen und mir eine SIM-Karte eines lokalen Netzbetreibers besorgt. Da es ab und an zu Stromausfällen kommen kann, würde ich eine Taschenlampe und eine Powerbank mitnehmen. Was das Essen angeht, kann ich reife Kochbananen und frischen Fisch von der Küste empfehlen.

Frage 9: Gibt es Projekte oder Initiativen bei deinem Kooperationspartner in Kamerun, die dich besonders inspiriert haben und die du gerne mit unseren Lesern teilen würdest?

Samstags war ich bei den wöchentlichen Messdienertreffen dabei. Die Kinder spielten Spiele, sangen Lieder und beteten gemeinsam, wodurch ihre Gruppendynamik und Freundschaften gestärkt wurden. Ich fand es sehr schön die Kinder so lachen zu sehen.

Frage 10: Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus, nachdem du diese einzigartige Erfahrung in Afrika gemacht hast und dein Pflichtpraktikum erfolgreich absolviert hast?

Ich werde mein Studium fortführen und gerne in den kommenden Jahren noch weitere Länder Afrikas bereisen.

Frage 11: Du bist am Ende deines Aufenthalts angekommen. Möchtest du gerne ein paar Worte an TANG und an die Bundesvorsitzende Dr. Sylvie Nantcha richten, um deine Erfahrungen und dein Feedback zu teilen?

Ich bedanke mich von Herzen, dass dieses Praktikum möglich war. Vor allem bedanke ich Ihnen, Dr. Sylvie Nantcha, dass Sie täglich erreichbar waren und sehr schnell auf Unklarheiten vor, aber auch während des Praktikums reagiert haben. Die Zeit hier werde ich nie vergessen.

Frage 12: Kannst du dir vorstellen, Teil von TANG zu werden und dich aktiv daran zu beteiligen, andere Studierende zu unterstützen, die die gleiche Erfahrung wie du machen möchten, oder andere Afrika-Projekte zu unterstützen? Welche Art von Beitrag könntest du dir vorstellen zu leisten?

Ja, das könnte ich mir sehr gut vorstellen. Ich habe hier sehr viele Erfahrungen gesammelt, die ich gerne mit anderen Studierenden teilen kann, um wiederum deren Aufenthalt zu erleichtern und TANG zu unterstützen. Zudem würde es mich freuen, wenn ich TANG auch bei anderen Projekten unterstützen kann, denn ich finde ihre Arbeit großartig.

Wir hoffen, dass euch dieses Interview inspiriert und Einblicke in die faszinierende Welt von Afrika und den Einsatz von TANG bietet. Bleibt gespannt auf weitere spannende Geschichten und Projekte!

Startschuss: Aktionsplan für ein diverses, inklusives und barrierefreies Gesundheitswesen

Es ist mir eine besondere Freude, Sie heute über eine wichtige Veranstaltung zu informieren, die im Rahmen unserer Bemühungen für ein diverses, inklusives und barrierefreies Gesundheitswesen in Deutschland stattgefunden hat.

Am Mittwoch, den 18. Oktober 2023, hatten wir die Ehre, im Bundesministerium für Gesundheit in Berlin an der Auftaktveranstaltung zur Erarbeitung eines Aktionsplans teilzunehmen. Diese Veranstaltung markierte den Beginn eines wegweisenden Prozesses, der im Koalitionsvertrag “Mehr Fortschritt wagen” festgehalten ist und die Schaffung eines Gesundheitswesens zum Ziel hat, das für alle Menschen zugänglich und inklusiv ist. Es war eine Gelegenheit, unsere Erfahrungen und Perspektiven in den Prozess einzubringen und sicherzustellen, dass die Bedürfnisse unserer Gemeinschaften im Aktionsplan angemessen berücksichtigt werden.

Während der Veranstaltung wurden die verschiedenen Handlungsfelder des Aktionsplans vorgestellt, darunter barrierefreie und inklusive Gesundheitsversorgung, Barrierefreiheit in der Langzeitpflege, inklusive Prävention, Inklusion durch Digitalisierung und die Förderung von Diversität im Gesundheitswesen. Dies sind entscheidende Bereiche, in denen positive Veränderungen dringend erforderlich sind.

Bereits während der Auftaktveranstaltung haben wir ein gemeinsames Verständnis für den Erarbeitungsprozess und die folgenden Handlungsfelder entwickelt:

  1. Handlungsfeld I – Barrierefreie und inklusive Gesundheitsversorgung
  2. Handlungsfeld II – Barrierefreiheit in der Langzeitpflege
  3. Handlungsfeld III – Inklusive Prävention
  4. Handlungsfeld IV – Inklusion durch Digitalisierung
  5. Handlungsfeld V – Diversität im Gesundheitswesen

Um diesen Prozess zu strukturieren, sind wir eingeladen, für jedes Handlungsfeld konkrete Ziele, Maßnahmen, die Umsetzungsform, den Status und den Zeitrahmen vorzuschlagen. Das Ziel besteht darin, gemeinsam einen Aktionsplan zu erarbeiten, der sicherstellt, dass die Bedenken und Anliegen der Gemeinschaften, die von diesen Veränderungen betroffen sind, gehört werden.

Es handelt sich hierbei um einen wichtigen Schritt in Richtung eines inklusiven und partizipativen Ansatzes. Jetzt sind wir alle aufgerufen, uns aktiv an diesem Prozess zu beteiligen. Ihre Meinungen und Erfahrungen sind von unschätzbarem Wert, und wir ermutigen Sie nachdrücklich, an der Gestaltung des Aktionsplans teilzunehmen. Die Bundesvorsitzende von TANG, Dr. Sylvie Nantcha, ruft Sie dazu auf, Ihre Ideen, Anregungen und Empfehlungen einzubringen, um sicherzustellen, dass der Aktionsplan die Bedürfnisse unserer Gemeinschaften umfassend berücksichtigt.

Bitte beachten Sie, dass Ihre schriftlichen Rückmeldungen bis spätestens zum 20. November 2023 per E-Mail an info@tang-ev.de gesendet werden sollten. Geben Sie bei Ihrer Rückmeldung an, ob besondere Bedürfnisse zu berücksichtigen sind, wie beispielsweise die Notwendigkeit von Gebärdensprachdolmetschern.

Gemeinsam können wir einen Aktionsplan entwickeln, der realistische und umsetzbare Ziele und Maßnahmen enthält, um ein diverses, inklusives und barrierefreies Gesundheitswesen in Deutschland zu schaffen. Ihre Teilnahme und Ihr Engagement sind von großer Bedeutung, und wir freuen uns darauf, diesen Weg gemeinsam zu gehen.

Dringender Appell zur sofortigen Vereinfachung der Visavergabe für Afrikaner

Sehr geehrte Frau Bundesaußenministerin Annalena Baerbock,

wir wenden uns heute in größter Besorgnis an Sie, um auf eine äußerst prekäre Angelegenheit hinzuweisen, die nicht länger unbeachtet bleiben darf. Die derzeitige Vorgehensweise des Auswärtigen Amtes bei der Visaerteilung an afrikanische Staatsbürger ist nicht nur äußerst problematisch, sondern erreicht mittlerweile ein Maß, das als skandalös bezeichnet werden muss.

In den letzten Jahren haben wir eine drastische Verschlechterung des Verfahrens erlebt. Während Afrikaner, insbesondere diejenigen, die bereits im Schengen-Raum gereist sind, vor Kurzem noch innerhalb von 2 bis 3 Wochen ein Visum von der deutschen Botschaft erhalten haben, müssen sie heute bis zu 6 bis 12 Monate auf eine Antwort warten. Dies ist nicht nur unverhältnismäßig lang, sondern auch inakzeptabel.

Um ein Visum zu beantragen, sind umfangreiche Anträge mit mehreren Seiten elektronisch einzureichen. Danach verbleibt der Antragsteller in völliger Ungewissheit, da Nachfragen nicht möglich sind. Erst nach vielen Monaten erfolgt eine Antwort, wobei schockierenderweise etwa 30 % der Anträge von Afrikanern abgelehnt werden. Im Vergleich dazu beträgt die Ablehnungsquote in Thailand lediglich 10 % und in Lateinamerika 20 %. Diese Praxis hat schwerwiegende Auswirkungen auf die wirtschaftliche, kulturelle, wissenschaftliche und entwicklungspolitische Zusammenarbeit mit Afrika.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind gravierend. Die langen Visabearbeitungszeiten und die hohe Ablehnungsrate schrecken Geschäftsleute und Investoren aus Afrika ab, die gerne Deutschland besuchen und Handelsbeziehungen sowie Investitionen fördern möchten. Dies stellt eine erhebliche Hürde für die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Kontinenten dar.

Aber auch die kulturelle und wissenschaftliche Zusammenarbeit leidet unter den aktuellen Visabestimmungen. Der freie Austausch von Künstlern, Studenten und Wissenschaftlern zwischen Deutschland und Afrika wird erheblich behindert. Dies bremst den kulturellen Reichtum und den wissenschaftlichen Fortschritt beider Regionen.

Deutschland ist stark in der Entwicklungszusammenarbeit mit afrikanischen Ländern engagiert. Die erschwerte Visaerteilung verzögert jedoch die Umsetzung von Entwicklungsprojekten erheblich. Mitarbeiter und Experten aus Afrika müssen oft monatelang auf ihre Visa warten, was die Nachhaltigkeit und Effektivität dieser Projekte gefährdet.

Paradoxerweise könnten die aktuellen Visapraktiken sogar irreguläre Migration begünstigen. Menschen, die keine legalen Wege finden, um nach Deutschland zu gelangen, könnten versucht sein, auf illegalem Wege einzureisen. Eine erleichterte Visaerteilung für berechtigte Antragsteller könnte dazu beitragen, die Zahl der irregulären Migration einzudämmen.

Wir appellieren dringend an Sie, persönlich und umgehend tätig zu werden, um die Visaerteilungspraxis für Afrikaner zu überarbeiten. Deutschland muss seine Beziehungen zu Afrika stärken und die Zusammenarbeit fördern, anstatt sie durch bürokratische Hürden zu behindern. Es ist unerlässlich, dass die bürokratischen Barrieren beseitigt werden und die Visaerteilung für Afrikaner gerechter, schneller und transparenter wird. Dies ist nicht nur im Interesse der betroffenen Menschen, sondern auch im Interesse Deutschlands und seiner Beziehungen zu Afrika.

Die Dringlichkeit dieser Angelegenheit kann nicht genug betont werden. Wir hoffen auf Ihr Engagement und Ihre Unterstützung, um weiteren Schaden für die Beziehungen zwischen Deutschland und Afrika zu verhindern.

Mit freundlichen Grüßen,

Dr. Sylvie Nantcha, Bundesvorsitzende von TANG
Roger Peltzer, Ehemaliger DEG-Abteilungsleiter.

Mittwoch, 25. Oktober 2023, 14 – 18 Uhr Montag, 13. November 2023, 14 – 18 Uhr Mittwoch, 22. November 2023, 14 – 18 Uhr Montag, 27. November 2023, 14 – 18 Uhr

Regionalkonferenzen zur Fortschreibung des Thüringer Integrationskonzepts

Das Thüringer Integrationskonzept wurde vor sieben Jahren beschlossen. Es legt Leitlinien und Ziele der Integrationspolitik fest und definiert darüber hinaus Maßnahmen, die zur Zielerreichung erforderlich sind. Diese Maßnahmen antworten auf sich ändernden Gegebenheiten und müssen daher fortlaufend geprüft und angepasst werden.  Dabei ist es sinnvoll, alle unterschiedlichen Perspektiven und Einschätzungen der am Integrationsprozess Beteiligten einzubeziehen. Dafür lade ich alle Aktiven in der Thüringer Migrations- und Integrationsarbeit ein, an einer von vier Regionalkonferenzen zur Fortschreibung des Thüringer Integrationskonzepts teilzunehmen.

Ein besonderes Anliegen ist mir, dass auch die Perspektiven jener Menschen, die nach Thüringen zugewandert sind, bei dem Fortschreibungsprozess berücksichtig werden. Wo sehen sie Bedarfe? Welche Empfehlungen können sie einbringen? Deshalb würde ich mich sehr freuen, Sie bei einer der Konferenzen begrüßen zu dürfen und bitte Sie, die hier verlinkte Einladung in Ihre Organisationen und Communities weiterzuleiten. Wir bemühen uns, sprachliche Hürden auf Anfrage durch Dolmetscherinnen und Dolmetscher zu überwinden.

Weitere Informationen zu den Regionalkonferenzen und zur Anmeldung finden Sie auch auf meiner Homepage.

Samstag 28.10.2023 10 – 16:00 Uhr, Berlin-Weding und Online

Einladung zum AMK Fachtag: Westafrika -Chancen für Demokratisierung?

am Samstag, den 28. Oktober 2023, 10:00 – 16:00 Uhr

Die Veranstaltung wird hybrid stattfinden und ist kostenlos.

Vor Ort:  Kurt-Schumacher-Haus, Müllerstraße 163, 13353 Berlin-Weding

oder Online per Zoom

mit Deutsch/Französischer Simultanübersetzung.

Anmeldung/Inscription: amk-berlin@gmx.de

Bitte geben Sie bei der Anmeldung an, ob Sie vor Ort oder Online per Zoom-Konferenz teilnehmen möchten und ob Sie eine Deutsch/Französisch-Simultanübersetzung benötigen.

Vor dem Hintergrund der jüngsten Putsche in Mali, Burkina Faso, Guinea und Niger möchten wir mit Ihnen/Euch diskutieren, was die Gründe für diese Putsche sind und welche Möglichkeiten und Potentiale es für eine souveräne demokratische Transformation in Westafrika gibt. Woran sind demokratische Transformationsprozesse bislang gescheitert? Wie können stabile politische Bündnisse für eine nachhaltige Demokratisierung aufgebaut werden, die bisherige Hindernisse der Demokratisierung wie schwache und disfunktionale staatliche Institutionen, Klientelismus, Korruption, politische und wirtschaftliche Abhängigkeiten wirksam anzugehen in der Lage sein müssten.

Dienstag 31.10.2023 16:00 – 21:00 Uhr

Liebe Freundinnen und Freunde von Berlin Global Village,

 

wir laden euch herzlich zum Symposium zum Dekolonialen Denkzeichen am 31.10.2023 um 16 Uhr ein. Es wird eine spannende und vielfältige Veranstaltung (siehe Programm unten sowie als Anhang).

Berlin Global Village (BGV) hat im März den Kunstwettbewerb für ein „Dekoloniales Denkzeichen“ ausgelobt. Dieser wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet. Es ist in einem offenen, anonymen und weltweiten Kunstwettbewerb die Realisierung eines dekolonialen Denkzeichens – einer künstlerischen Arbeit, die sich mit Dekolonisierung beschäftigt – ausgeschrieben. Das Kunstwerk wird bis Herbst 2024 fertig gestellt und gut sichtbar zwischen oder vor den beiden Gebäuden des Berlin Global Village dauerhaft angebracht.

Die Ausschreibung hat 244 Künstler*innen auf der ganzen Welt dazu bewegt, Entwürfe zu machen und Konzepte einzureichen. Nach dem wir im September, in einer zweitägigen Jurysitzung, die erste Vorauswahl von 20 getroffen haben, ist es endlich so weit: Das Projekt Dekoloniales Denkzeichen kann sich der Öffentlichkeit präsentieren.

Das Symposium bearbeitet die mit dem Dekolonialen Denkzeichen zusammenhängenden Fragen von Dekolonisierung und Kunst aus verschiedenen Perspektiven und Zugängen. Mit Grußworten von Claudia Roth und Joe Chialo, einer Keynote von Gary Stewart, einer Diskussion zu „Kunst des globalen Südens in Deutschen Ausstellungsräumen“, Action-Painting, Performances und vielem mehr möchten wir zusammenkommen und einen Einblick in das und einen Austausch zu dem Projekt anbieten.

 

Wir bitten die Teilnahme unter folgendem Link anzumelden:

Symposium • Gästemanagement • Einfach, Kostenlos und DSGVO konform (guestoo.de)

 

Das Programm des Symposiums am 31.10.2023 im Einzelnen:

16-17 Uhr Einführung (Miriam Makeba Saal, Berlin Global Village)

Begrüßung:

Armin Massing, Geschäftsführung Berlin Global Village

Grußworte Schirmfrau und Schirmherr:

Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien;

Joe Chialo, Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Einführung Dekoloniales Denkzeichen:

Michael Küppers-Adebisi, Berlin Global Village -Referent für Diversity

Keynote:

Gary Stewart, Queen Mary University London

 

17-18 Uhr Geführter Rundgang Eröffnung der Begleitprogramme

Patrice Lumumba Galerie: Life Painting von Rafaella Braga

 

Paulo Freire Raum: Filmprogramm

SET IN STONE: FOUR POSITIONS ON HISTORY, ITS MONUMENTS AND THEIR AFTERLIVES

Nnenna Onuoha, Kuratorin, in Kooperation mit Barazani

 

Chandra Mohanty Raum: Ausstellung

Wer arbeitet im Berlin Global Village?

 

18:15-19:15 Uhr Panel „Kunst des globalen Südens in deutschen Ausstellungsräumen. Entwicklung, Bedingungen und Hoffnung“

Dr. (habil) Diop, Ibou Coulibaly, Stiftung Stadtmuseum Berlin

Dr. Henkel, Mathias, Museum Neukölln

hn. lyonga, Gropius Bau Berlin (Neighbour in Residence)

Ilupeju, Monilola Olayemi, Freie Künstlerin

Kim, Sylbee, Vorstand Berufsverband bildender Künstler*innen Berlin

 

19:30-20:00 Dance meets Opera meets Memory Performance

VOICE MFA Kera, Kameron Locke, DANCE Thomyas, COMPOSITION Julia Kny

20-21 Uhr Filmprogramm „Museum dekolonial“ und DJ Set DJ Prince (Mince e.V.)

 

Mehr Infos finden sich hier und im Laufe der Woche auf unseren Kanälen bei Facebook und Instagram:

Dekoloniales Denkzeichen: Symposium am 31.10.2023, 16-21 Uhr – Berlin Global Village (berlin-global-village.de)

Samstag 04.11.2023 09:00 – 16:30 Uhr – Sonntag 05.11.2023 14:00 – 18:00 Uhr

Call for Participation: UN-Dekade | Menschenrechtstrainings für Aktivist*innen afrikanischer Herkunft in Köln und Aachen, 04.11. und 05.11.2023

Die Kaneza Foundation for Dialogue & Empowerment e.V. organisiert am Samstag, den 04.11.2023 ein Menschenrechtstraining für Aktivist*innen afrikanischer Herkunft von 09.00 bis 16.30 Uhr in Köln.

Am Sonntag, den 05.11.2023 wird ein weiteres Training von 14.00 bis 18.00 Uhr in Aachen angeboten.

Die Trainings finden im Rahmen der UN-Dekade für Menschen Afrikanischer Abstammung statt, die von den Vereinten Nationen für den Zeitraum 2015 – 2024 ausgerufen wurde.

Unter dem Motto „Menschen afrikanischer Abstammung: Anerkennung, Gerechtigkeit und Entwicklung“ verfolgt die Dekade das Ziel, die Menschenrechtssituation von Menschen afrikanischer Herkunft weltweit zu verbessern. Dabei sollen besonders die Historie und gesellschaftlichen Beiträge der afrikanischen Diaspora zur Geltung kommen. Staaten verpflichten sich zudem, wirksame Maßnahmen gegen die anhaltende rassistische Diskriminierung umzusetzen und die Rechte von Menschen afrikanischer Herkunft zu schützen.

Der Zivilgesellschaft kommt im Rahmen der Umsetzung der UN-Dekade eine zentrale Rolle zu. Aktivist*innen setzen sich mit ihrem politischen Engagement für den Schutz und die Verteidigung von Menschen afrikanischer Herkunft ein und geben entscheidende Impulse für die Umsetzung politischer Maßnahmen. Diese wertvolle Arbeit gilt es im Rahmen der Dekade und darüber hinaus zu stärken.

Durch die Teilnahme an den Trainings werden Aktivist*innen:

·      in internationalen Menschenrechten und verschiedenen Diskriminierungsformen,                            insbesondere       der Besonderheit von Intersektionalität, geschult;

·       befähigt, die Rechte von Menschen afrikanischer Herkunft zu schützen;

·       befähigt, Beratungsangebote für Menschen zu schaffen, die Opfer von                                          (Mehrfach-)Diskriminierung geworden sind;

·       über die vielfältigen Advocacy-Arbeit und Institutionen im Rahmen der UN-Dekade auf                    Bundes-       und Landesebene geschult;

·       befähigt, mit Blick auf das Ende der UN-Dekade Forderungen und Empfehlungen zur                    Weiterführung des zivilgesellschaftlichen und politischen Engagements zu formulieren;

·       mit anderen Aktivist*innen afrikanischer Herkunft vernetzt.

Voraussetzungen für die Anmeldung
Eine Anmeldung steht Aktivist*innen afrikanischer Herkunft, ungeachtet ihres aufenthaltsrechtlichen Status, offen, die folgenden Kriterien erfüllen:

· Engagement für die Rechte von Menschen afrikanischer Herkunft;
· Bereitschaft eigene Trainings zu konzipieren und durchzuführen.

Interessent*innen für die Trainings bitten wir um eine Anmeldung per Mail an contact@kaneza.org mit Angabe folgender Daten bis zum 01.11.2023:
·        Name,
·        Alter,
·        Geschlecht (w/m/d),
·        Wohnort,
·        Name der Organisation oder des Projekts (wenn zutreffend)
·        und Datum des Trainings (04.11.2023 (Köln) oder 05.11.2023 (Aachen)).

Aufgrund begrenzter Plätze wird die Teilnahme nach einer Auswahl per Mail bestätigt. Es wird eine ausgewogene Zusammensetzung der Teilnehmenden angestrebt. Im Vorfeld des Trainings erhalten die Teilnehmenden Informationen zum Ort und zum Ablauf des Trainings. Die Teilnahme ist kostenfrei. Für die Verpflegung wird gesorgt.

Bei Rückfragen können Sie uns gerne unter contact@kaneza.org kontaktieren.