Statement zum Lageberich Rassismus

Der Dienstag, der 07.02., war ein großer Tag für das Bundesnetzwerk TANG. Unsere Bundesvorsitzende Dr. Sylvie Nantcha diskutierte im Bundeskanzleramt mit der Staatsministerin des Bundeskanzlers Reem Alabali-Radovan und mit weiteren Vertretern aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Sport über den ersten Lagebericht der Bundesregierung Rassismus in Deutschland.
Bundesvorsitzende Dr. Sylvie Nantcha zum Lagebericht:
“Frau Staatsministerin, wir gratulieren Ihnen zu Ihrem Amt als Antirassismusbeauftragte und zu diesem ersten Lagebericht Rassismus in Deutschland. Wir begrüßen sehr, dass die Bundesregierung den Anti-Schwarze-Rassismus in Deutschland als eine Bedrohung unserer Demokratie nicht nur erkennt, sondern in einem eigenständigen Kapitel behandelt. Dafür haben wir uns im Rahmen des Kabinettsausschusses der Bundesregierung zur Bekämpfung des Rechtsextremismus und Rassismus die letzten Jahre sehr eingesetzt.
Der Anti-Schwarze-Rassismus muss nicht nur erkannt, sondern benannt und entschieden bekämpft werden. Wir plädieren deshalb im nächsten Bericht für eine verbesserte Erfassung der Zahlen bei politisch motivierten Angriffen gegen Schwarze Menschen (PMK). Denn die Kluft zwischen den Vorfällen im Alltag und den gemeldeten Vorfällen ist groß. Es braucht auch mehr Fakten und Zahlen im Bereich Racial Profiling. Wir begrüßen die Einrichtung einer Koordinierungsstelle UN-Dekade für Menschen mit afrikanischer Herkunft. Wichtig ist uns eine zügige Bekanntmachung und Umsetzung dieser UN-Dekade in den Kommunen, Bundesländern und auf Bundesebene durch diese Koordinierungsstelle. Es fehlt weiterhin an Fakten und Zahlen zu Rassismuserfahrungen in bestimmten Lebensbereichen: z.B.
Bildungsbereich, Arbeitsmarkt, Gesundheit und Sport.
Wir als Bundesnetzwerk TANG sehen diesen ersten Lagebericht als einen wichtigen Meilenstein in der Bekämpfung von Rassismus in Deutschland. Wir wollen und werden unseren Beitrag im Forum gegen Rassismus mit der Bundesregierung leisten. Ein weiterer Beitrag von uns besteht aus einer eigenen Studie, die zur Verbesserung der Datenlage beiträgt. Zudem führten und führen wir Beratung und Begleitung von Betroffenen durch. Viel zu viele Menschen afrikanischer Herkunft werden tagtäglich rassistisch angegriffen. Dem wollen wir gemeinsam ein Ende setzen.”