Alternative zu “Tauben im Gras”: BW-Kultusministerium will weitere Abitur-Lektüre anbieten

Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass das Baden-Württembergische Kultusministerium auf die Kritik an der Abitur-Lektüre “Tauben im Gras” reagiert und eine Alternative für das Abitur ab 2025 anbieten wird. Anstelle von Wolfgang Koeppens Roman wird nun Anna Seghers’ Werk “Transit” zur Auswahl stehen. Diese Entscheidung wurde getroffen, um den Bedenken der ganzen Community hinsichtlich der rassistischen Wortwahl in “Tauben im Gras” Rechnung zu tragen.

Zukünftig wird es in Baden-Württemberg drei verschiedene Abitur-Lektüren geben: “Die Habenichtse” von Katharina Hacker kann entweder mit “Tauben im Gras” oder “Transit” verglichen werden. Dabei geht es um das literarische Motiv des Umbruchs. Es ist wichtig zu betonen, dass bei der Auswahl von “Tauben im Gras” nicht der Rassismus im Vordergrund stand, sondern die thematische Behandlung von gesellschaftlichen Umbrüchen in der Nachkriegszeit.

Darüber hinaus plant das Kultusministerium langfristig die Erarbeitung eines Kriterienkatalogs für den Umgang mit rassistischen Ausdrücken in Schulbüchern. Hierbei sollen die Landeszentrale für politische Bildung, das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung sowie Betroffene und auch TANG, das African Network of Germany, einbezogen werden. Es ist ermutigend zu sehen, dass unsere Stimme gehört wird und dass wir die Möglichkeit haben, an diesem wichtigen Prozess mitzuwirken.

Die klare Position der Ministerin gegen die Verwendung des N-Worts im Schulalltag und im Unterricht ist von großer Bedeutung für uns. Wir streben eine rassismusfreie Lernumgebung in Baden-Württemberg an, in der das N-Wort weder in Bildungseinrichtungen noch im öffentlichen Raum Verwendung findet. Wir hoffen, dass Baden-Württemberg, insbesondere die Landesregierung, eine Vorreiterrolle einnimmt.

Die Kultusministerin hat uns mit zwei Briefen geantwortet, in denen sie auf unsere Anliegen eingeht. Diese Briefe werden im nächsten Newsletter veröffentlicht, sodass Sie die Gelegenheit haben, ihre Inhalte zu lesen und die Fortschritte zu verfolgen. Darüber hinaus werden wir auch die Antworten der weiteren Abgeordneten in unserem nächsten Newsletter veröffentlichen. Es ist wichtig, dass wir über die erzielten Erfolge informiert sind und die Transparenz gewährleisten.

Die Tatsache, dass wir die Aufmerksamkeit von über 130 Landtagsabgeordneten mit unserer Mailaktion erreicht haben und einen intensiven Austausch sowohl mit der Kultusministerin als auch mit Jasmin Blunt führen konnten, zeigt die Stärke unserer Gemeinschaft und die Bedeutung unserer Stimme. Gemeinsam haben wir es geschafft, auf die problematische Abitur-Lektüre “Tauben im Gras” aufmerksam zu machen und positive Veränderungen herbeizuführen. Wir haben eine Stimme, die gehört wird, und wir können Veränderungen bewirken. Es ist ermutigend zu sehen, wie unsere Anstrengungen einen direkten Einfluss auf die Bildungsumgebung in Baden-Württemberg haben.

Wir wollen, dass Baden-Württemberg eine Vorreiterrolle einnimmt und eine Lernumgebung schafft, in der diskriminierende Worte, wie das N-Wort, weder in Bildungseinrichtungen noch im öffentlichen Raum Verwendung finden. Es ist an der Zeit, dass wir alle gemeinsamen Verantwortungen übernehmen und einen Beitrag zur Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung leisten.

Wir möchten an dieser Stelle Jasmin Blunt für ihre engagierte Petition und ihre Unterstützung danken. Ihr Einsatz hat die Grundlage für unseren Erfolg gelegt. Es ist inspirierend zu sehen, wie eine einzelne Person eine solche Wirkung erzielen kann.

Lasst uns den eingeschlagenen Weg fortsetzen und weiterhin gemeinsam für eine inklusive und rassismusfreie Bildungsumgebung kämpfen. Indem wir unsere Sprache bewusst wählen und respektvoll miteinander umgehen, können wir einen positiven Wandel herbeiführen und eine bessere Zukunft für alle schaffen. Gemeinsam können wir Veränderungen bewirken und eine positive Zukunft gestalten.