Was hat uns im Jahr 2020 bewegt? Der Jahresrückblick des Bundesnetzwerks TANG

Liebe Mitglieder und FreundInnen von TANG,

ein herausforderndes Jahr neigt sich dem Ende entgegen und wir freuen uns auf ruhige Festtage im engsten Familienkreis. Es ist ein schöner Brauch, gegen Ende eines Jahres Rückschau zu halten. Was haben wir, das Bundesnetzwerk TANG, in den vergangenen zwölf Monaten erreicht?

Die Corona-Pandemie hat auch unsere Arbeit beeinflusst. Die Welt ging auf Abstand. Direkte Kontakte und Präsenzveranstaltungen wurden rar, in Windeseile stellten wir auf digitale Formate um. Es war ein Kraftakt – aber wir haben es geschafft! „Was hat uns im Jahr 2020 bewegt? Der Jahresrückblick des Bundesnetzwerks TANG“ weiterlesen

Kein Thema für Afrika? Der neue Asyl- und Migrationspakt der EU

Liebe Mitglieder und FreundInnen von TANG,

Wie sehen die neuen Wege für eine partnerschaftliche und respektvolle Zusammenarbeit mit der EU mit Afrika aus? Was sind die Möglichkeiten der aktuellen EU-Vorschläge zum Asyl- und Migrationspakt?  Und wo liegen die Grenzen? Bei einer hochkarätig besetzten Fachdiskussion der Bertelsmann-Stiftung konnte ich heute, Mittwoch, gemeinsam mit Victoria Rietig, Leiterin des Migrationsprogramms der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, und Maximilian Popp, stellvertretender Auslandschefs des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, Position zu diesem brisanten Thema beziehen. „Kein Thema für Afrika? Der neue Asyl- und Migrationspakt der EU“ weiterlesen

Lichtblick im Novembergrau und Lockdown-light-Alltag

Liebe Mitglieder und FreundInnen von TANG,

Trotz Novembergrau und dem trüben Lockdown-light-Alltag begann diese Woche mit erfreulichen Nachrichten: Das Mainzer Unternehmen Biontech meldete als erster westlicher Impfstoffhersteller den Durchbruch. Sein Impfstoff verspricht einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor der Krankheit Covid-19. Schwere Nebenwirkungen seien bislang nicht registriert worden, hieß es. Auf wohl kaum etwas wartet die Welt derzeit so sehr wie auf einen wirksamen Schutz vor dem Virus. „Lichtblick im Novembergrau und Lockdown-light-Alltag“ weiterlesen

Zwischen Kontaktbeschränkungen und dem Kampf gegen das N-Wort

Liebe Mitglieder und FreundInnen von TANG,

Von Montag an wird es ernst: Die Bundesregierung und die Länder wollen die drastisch steigenden Corona-Infektionszahlen mit massiven Kontaktbeschränkungen im November in den Griff bekommen.  Vom 2. November an soll das öffentliche Leben in Deutschland spürbar eingeschränkt werden: Restaurants und Kneipen müssen schließen, Veranstaltungen werden weitestgehend verboten, Theater bleiben zu, Fußball wird in leeren Stadien gespielt. Schulen, Kitas und Betriebe sollen, soweit es die örtliche Infektionslage erlaubt, geöffnet bleiben. „Zwischen Kontaktbeschränkungen und dem Kampf gegen das N-Wort“ weiterlesen

Erste Erfolge im Kampf gegen Rassismus und der Kampf gegen die Corona-Pandemie

Liebe Mitglieder und FreundInnen von TANG,

Nun also doch: Nach monatelangem Streit um eine Studie zum Rassismus bei der Polizei , die das Bundesnetzwerk TANG vehement gefordert hat, hat sich die Große Koalition auf einen Kompromiss geeinigt. Untersucht wird in einer Studie zum Alltagsrassismus „die Entwicklung und Verbreitung diskriminierender Handlungen in der Zivilgesellschaft, in Wirtschaft und Unternehmen sowie öffentlichen Institutionen, die durch rassistische Einstellungen motiviert sind“   – und damit auch bei den Sicherheitsbehörden. „Erste Erfolge im Kampf gegen Rassismus und der Kampf gegen die Corona-Pandemie“ weiterlesen

Zwischen Hilfe für Kleinbäuerinnen und Rassismus in Deutschland – Brief der Bundesvorsitzenden

Liebe Mitglieder und FreundInnen von TANG,

Was ist das Erfolgsrezept des Projekts Widu? Mit dieser Frage beschäftigte sich eine Veranstaltung der Afrikastiftung vergangene Woche in Berlin. Meine Antwort: „Die Einbindung der Diaspora in die Entwicklungszusammenarbeit ist das Erfolgsrezept des Projekts WIDU. Die Grundlage für den Erfolg ist Vertrauen – Vertrauen, das uns von der Diaspora und den KleinunternehmerInnen entgegengebracht wird. Mehr als zwei Millionen Jobs wurden auf dem afrikanischen Kontinent seit November 2019 mit dem Widu-Projekt geschaffen. Es freut mich sehr, dass wir dieses Projekt mit dem Afrikabeauftragten der Bundesregierung Nooke initiiert haben und bis jetzt mit der GIZ begleitet und umgesetzt haben.“

Nach Schätzungen der Weltbank überweisen Mitglieder der afrikanischen Diaspora in Deutschland jährlich 1,2 Milliarden Euro in ihre Herkunftsländer, um damit Familie, Freunde und Bekannte zu unterstützen. Dieses Geld wird aber nur in wenigen Fällen für unternehmerische Investitionen genutzt. Dabei steckt dort ein großes Potenzial für die wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen Länder. WIDU setzt exakt an diesem Punkt an: Das Projekt lenkt bestehende Geldflüsse in nachhaltige Investitionen für Existenzgründungen und kleine Unternehmen um. Im Mittelpunkt steht dabei die WIDU Plattform, die allen Beteiligten eine transparente und effiziente Projektabwicklung ermöglicht. Geförderte UnternehmerInnen erhalten neben der finanziellen Unterstützung der Diaspora einen finanziellen Zuschuss und kostenlose Coaching-Maßnahmen von WIDU. Das Ziel? Die Schaffung von neuen Jobs, gesteigertem Einkommen und besseren wirtschaftlichen Perspektiven für Ghana und Kamerun.

Die WIDU Plattform ist eine Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), die durch die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) umgesetzt wird.

Der Rassismus gegen Schwarze Menschen beschäftigte jetzt auch die Kirchen in Deutschland. Auslöser für die Debatte war die Holzfigur des Melchior im Ulmer Münster, die die evangelische Münstergemeinde aus ihrer Weihnachtskrippe entfernen will, weil sie aus heutiger Sicht mit ihren wulstigen Lippen und einem Goldreif am Fuß eindeutig als rassistisch anzusehen sei. Beklagt hatte sich nach Medienberichten die aus Kamerun stammende Gospelsängerin Siyou Isabelle Ngnoubamdjum. Sie habe die die Figur als „rassistisch und in keiner Weise wertschätzend“ empfunden.

Solche klischeehaften oder diskriminierenden Darstellungen der Heiligen Drei Könige sollten auch nach Auffassung der Bischofskonferenz in den katholischen Kirchen ersetzt werden. Sinnvoll seien Darstellungen, “in denen dunkelhäutige Menschen sich wiedererkennen können”, sagte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz. Die drei Weisen oder Könige stünden dafür, „dass Menschen unterschiedlicher Hautfarbe und aus unterschiedlichen Völkern Christus verehren”. Deshalb gebe es in vielen Krippen mit Melchior eine Schwarze Figur, so Kopp weiter. „Eine Krippe ohne Melchior würde dagegen suggerieren, dass Christus nur für weiße Menschen zur Welt gekommen ist. Das wäre grundfalsch und würde zu Recht als rassistisch bezeichnet.”

Im Zusammenhang mit aktuellen Rassismus-Debatten äußerte sich auch der Sprecher des Kindermissionswerks „Die Sternsinger”. Das Hilfswerk empfehle, Kinder zum Sternsingen nicht schwarz zu schminken. Dieser Brauch, der eine Gleichsetzung von Herkunft und Hautfarbe nahelege, gehe heute nicht mehr: „Wir glauben, dass der ursprüngliche Sinn der Tradition besser deutlich wird, wenn Kinder als Sternsinger so gehen, wie sie eben sind: vielfältig in ihrem Aussehen.”

Im Streit um eine Studie zum Rassismus und Rechtsextremismus bei der Polizei gehen einige Bundesländer jetzt eigene Wege: Niedersachsen und Sachsen-Anhalt haben eigene Studien angekündigt. Bundesinnenminister Horst Seehofer lehnt bekanntlich eine wissenschaftliche Untersuchung zu Rassismus und Rechtsextremismus bei der Polizei weiterhin ab.

Der starke Anstieg der Corona-Infektionen in den vergangenen Tagen beschäftigt auch uns:

Noch können wir kleinere Veranstaltungen abhalten. Und wir achten streng auf die Hygiene-Bestimmung: Abstand halten – Hygiene beachten – Alltagsmaske tragen – Lüften.

Wenn Sie an unseren Präsenz- und Online-Veranstaltungen teilnehmen möchten, mit einem Klick auf https://tang-ev.de/events/ haben Sie den Überblick.

Mit freundlichen Grüßen – und bleiben Sie gesund!

Dr. Sylvie Nantcha

Bundesvorsitzende von TANG

„Zwischen Hilfe für Kleinbäuerinnen und Rassismus in Deutschland – Brief der Bundesvorsitzenden“ weiterlesen

Zwischen Dreharbeiten und Corona

Liebe Mitglieder und FreundInnen von TANG,

Hinter uns liegt ein aufregendes Wochenende. Zwei Tage lang haben wir in Dortmund mit dem Team von Leuchtfeuer Film aus Köln unseren Imagefilm gedreht. Im Rahmen des Projekts Strukturförderung für Migrantendachorganisationen erhalten wir einen Kurzdokumentarfilm, der TANG als professionell arbeitendes Netzwerk von afrikanischen Vereinen in Deutschland vorstellt.

Der Film wird zwar nur 3,15 Minuten lang, dafür waren aber zwei volle Drehtage angesetzt. Jetzt geht es an die Auswahl der Bilder und Szenen, an den Schnitt und die Vertonung. Premiere soll im Dezember sein. Wir sind auf das Ergebnis sehr gespannt! Vielen Dank an alle, die an diesem Film mitgewirkt haben und viel Geduld mitbrachten. „Schauspieler zu sein, das ist eine sehr harte Arbeit“, kommentierte unser Mitglied Iyare Imasi aus Kiel die Dreharbeiten. „Härter als die Arbeit vor Gericht.“

The African Network of Germany wächst. In den vergangenen Tagen haben wir uns mit zahlreichen BewerberInnen für unsere neuen Projekte „Demokratie leben! “ und „AfrikaPlus #homeishome“ getroffen. Jetzt haben wir die Stelle der Stellvertretung der Geschäftsleitung für unsere Bundesgeschäftsstelle in Freiburg ausgeschrieben. Die Details des Stellenangebots finden Sie hier unter diesem Link  https://tang-ev.de/jobs-2/ Wir freuen uns, wenn Sie diese Information in ihren Vereinen an Interessierte weiterleiten.

Unser Projekt AfrikaPlus #homeishome in Zusammenarbeit mit IOM startet an diesem Wochenende. Vom 2. bis 4. Oktober findet die erste Schulung der MitarbeiterInnen im Internationalen Tagungshaus Saré (ITH) in Trulben statt. Das Projekt AfrikaPlus #homeishome wird vom Bundesinnenministerium gefördert.

Die vom BAMF geförderte Verbandsakademie will Migrantenorganisationen auf Bundes- und Landesebene zu starken und gut vernetzten Partnern der gesellschaftlichen Teilhabe und Partizipation aufbauen. Als Kernvorhaben des Nationalen Aktionsplans Integration im Themenbereich „Eingliederung: Teilhabe ermöglichen“ fördert das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge seit April dieses Jahres das Modellprojekt „VAMOS – Verbandsakademie für Migrantenorganisationen“.

Das Modellprojekt bietet Qualifizierung-, Coaching- und Vernetzungsformate für Migrantenorganisationen auf Landes- und Bundesebene an. Vereine, die sich für dieses Angebot interessieren, können anonym unter folgendem Link an einer Online-Bedarfsanalyse teilnehmen.  https://www.surveymonkey.de/r/C25KJ9S

Wenn Sie wissen möchten, was TANG an Präsenz- und Online-Veranstaltungen anbieten, mit einem Klick auf  https://tang-ev.de/events/ sind Sie stets auf dem Laufenden.

Das Corona-Virus hielt uns alle im Frühjahr in Atem. Mit der großen Aktion TANG #Telefonaktion wandte sich unser Projekt „Gemeinsam für mehr Teilhabe“ direkt an die Geflüchteten und die afrikanische Community. Mehr als sechs Millionen Menschen wurden über Telefon, Facebook, Instagram und WhatsApp erreicht und aufgeklärt.

Jetzt steigen die Infektionszahlen in Deutschland. Bund und Länder haben die Schutzmaßnahmen angepasst, damit wir unbeschadet durch den Herbst und Winter kommen. Wir bitten Sie:  Halten Sie sich an den Regeln – und bleiben Sie gesund!

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Sylvie Nantcha

Bundesvorsitzende von TANG

„Zwischen Dreharbeiten und Corona“ weiterlesen

Brief der Bundesvorsitzenden: Wir dürfen zum Rassismus nicht schweigen

Liebe Mitglieder und Freunde des Bundesnetzwerks TANG,

„Your silence will not protect you“, Euer Schweigen schützt Euch nicht, schrieb die Schwarze Autorin Audre Lorde. 20 Jahre nach ihrem Tod gilt diese Devise immer. Zum Thema Rassismus gegen Schwarze Menschen in Deutschland wollen und dürfen wir nicht schweigen. „Brief der Bundesvorsitzenden: Wir dürfen zum Rassismus nicht schweigen“ weiterlesen