Unser Workshop-Marathon für AfrikaPlus #homeishome

Liebe Mitglieder und FreundInnen von TANG,

Einen wahren Workshop-Marathon sind wir für unser Projekt AfrikaPlus #homeishome gelaufen. In vier Kommunikations-Workshops haben wir ein attraktives Paket für freiwillige RückkehrerInnen aus Ghana, Guinea, Kamerun und Nigeria zusammengestellt und uns intensiv mit Kommunikationsinstrumenten, Kommunikationskanälen und Kommunikationsmaßnahmen beschäftigt. Die ersten Informationsveranstaltung für potenzielle Kooperationspartner haben bereits stattgefunden. Weitere Veranstaltungen und Schulungen für unsere Kooperationspartner und Mentorinnen sind in der Planung.  Falls Sie Interesse haben, können Sie sich gerne per E-Mail bei afrikaplus@tang-ev.de melden.

Unsere Botschaft ist eindeutig: Das Bundesnetzwerk TANG lehnt Abschiebungen ab! Eine Rückkehr in die Heimat muss freiwillig sein und in Würde erfolgen. Allen Menschen, die sich – aus welchen Gründen auch immer – mit dem Gedanken einer freiwilligen Rückkehr nach Nigeria, Ghana, Guinea oder Kamerun beschäftigen, wollen wir glaubwürdige Informationen und umfassende Hilfen anbieten.

Unser Plus: Wir bieten ein umfangreiches Beratungsangebot und passgenaue Angebote zum Thema freiwillige Rückkehr, wir bieten Hilfe aus den Communities für die Communities, wir verstehen eure Probleme und sprechen dieselben Sprachen. Kurzum: Das Projekt AfrikaPlus #homeishome klärt über die Möglichkeiten einer freiwilligen Rückkehr auf, es begleitet und unterstützt die Rückkehrenden während des gesamten Prozesses. Klar ist aber auch: Die Beratung ist unverbindlich: am Ende entscheidet jeder selbst, ob er freiwillig zurückkehren möchte.

Unser Projekt AfrikaPlus #homeishome erfasst zudem die Bedarfe der möglichen RückkehrerInnen und wertet sie wissenschaftlich aus, damit die existierenden Rückkehrprogramme verbessert werden können. An erster Stelle stehen für uns immer die Interessen der Menschen mit afrikanischer Herkunft.

Auch die Arbeit an unserem Projekt „Rassismus in Deutschland aus der Perspektive von Menschen afrikanischer Abstammung“ im Rahmen des Modellprojekts „Demokratie leben!“  schreitet voran. Bei 15 Interviewterminen haben 90 Betroffene – oft sehr emotional – ihre rassistischen Erfahrungen geschildert.  Rassismus macht vor niemanden Halt: Afrikanische Akademiker sind ebenso betroffen wie Mütter, Jugendliche oder Studierende afrikanischer Abstammung.

Migrantenorganisationen sind wichtige Akteure der Zivilgesellschaft in Deutschland. Die Politik sollte sie strukturell stärken, damit sie einen besseren Zugang zu den regulären Fördermitteln für ihre Angebote erhalten. Migrantenorganisationen sollten sich verstärkt in fachspezifischen Gremien einbringen und diese sich öffnen. So könne ihr Potenzial als gestaltende Kraft besser ausgeschöpft werden. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie, die der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) am Dienstag vorgestellt hat.

Zwischen 12.400 und 14.300 aktive und als Verein eingetragene migrantisch geprägte Organisationen (MO) gibt es in Deutschland, schätzt das Team des Forschungsbereichs beim SVR in seiner Studie mit dem Titel „Vielfältig engagiert – breit vernetzt – partiell eingebunden? Migrantenorganisationen als gestaltende Kraft in der Gesellschaft“. Dabei entwickle sich die Landschaft dynamisch: „Die Hälfte der heutigen Organisationen entstand nach 2004, ein Viertel erst nach 2012.“

Die Untersuchung bestätigt, dass Migrantenorganisationen vielfältig sind und das komplette Spektrum bürgerschaftlichen Engagements abdecken. Sie fördern vor allem die Teilhabe von Menschen mit Zuwanderungsbiografie in verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, etwa im sozialen Bereich oder im Bildungsbereich. Die häufigste Aktivität bildet mit mehr als 45 Prozent der Austausch zwischen Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte.

Dr. Cornelia Schuh, Direktorin des SVR-Forschungsbereichs, empfahl Migrantenorganisationen, sich stärker um reguläre Fördermittel zu bewerben. Die Erfolgschancen stiegen, wenn die Organisationen über hauptamtliche Strukturen oder bundesweite Dachverbände verfügten. Zudem sollten sie sich stärker in Fachverbänden engagieren.  Umgekehrt sollten Fachgremien Migrantenorganisationen gezielt einbeziehen. Sinnvoll sei zudem eine interkulturelle Öffnung von Ressorts und Behörden.

Als neue Trends nennt die Studie die Gründung von Dachverbänden – wie das Bundesnetzwerk TANG – und die Etablierung von sogenannten postmigrantischen Netzwerke und Vereinigungen, „die andere Schwerpunkte setzen als die der ersten Zuwanderungsgeneration“.  Zudem hätten durch die Sozialen Medien die Formen der Kommunikation und des Engagements gewandelt.

Wer sich für die komplette Studie interessiert, hier ist der Link:  https://www.svr-migration.de/migrantenorganisationen/

Mit freundlichen Grüßen – und bleiben Sie gesund!

Mit freundlichen Grüßen

Petra Kistler