Unsere Perspektive auf das Thema des 5. Dialogforums “Integration durch Bildung” der Bundesregierung: Mehrsprachigkeit

Liebe Mitglieder und Interessierte von TANG,

Ich möchte Ihnen gerne von meiner Teilnahme am 5. Dialogforum “Integration durch Bildung” berichten, das vor der Sommerpause stattgefunden hat. Als Bundesvorsitzende von TANG war es mir eine Ehre, an dieser wichtigen Veranstaltung teilzunehmen und mich für die Anliegen von Menschen mit afrikanischer Herkunft in Deutschland stark zu machen.

Das Forum brachte rund 100 Expertinnen und Experten aus den Bereichen Wissenschaft, Bildungspraxis und -verwaltung zusammen, sowohl online als auch persönlich in Berlin. Das zentrale Thema des Forums war “Mehrsprachigkeit als Ressource im Bildungsverlauf”.

Die Begrüßung erfolgte durch Dr. Johanna Börsch-Supan, Leiterin der Abteilung “Allgemeine und berufliche Bildung; Lebensbegleitendes Lernen” im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Sie betonte die Bereicherung, Vielfalt und Mehrsprachigkeit als wichtige Aspekte für unsere Gesellschaft. Gleichzeitig erkannte sie die bestehenden Unsicherheiten, Ängste und Vorurteile gegenüber Mehrsprachigkeit, insbesondere im Bildungskontext. Das BMBF interessierte sich dafür, wie diese Mythen in den verschiedenen Bildungsbereichen überwunden werden können.

Das zentrale Thema des Forums “Mehrsprachigkeit als Ressource im Bildungsverlauf” wurde in verschiedenen Sitzungen, darunter Workshops und Plenardiskussionen, von Experten wie Prof. Dr. Ingrid Gogolin und Prof. Dr. Steffi Sachse erkundet. Wichtige Erkenntnisse aus diesen Sitzungen waren:

  1. Mehrsprachigkeit als Reichtum: Mehrsprachigkeit ist ein wertvolles Gut, das Individuen und die Gesellschaft bereichert, aber bewusst gefördert werden muss.
  2. Mehrsprachigkeit als Normalfall: Viele Kinder in Deutschland wachsen in mehrsprachigen Umgebungen auf, wobei etwa 40% aus Familien mit Migrationshintergrund stammen, die neben Deutsch mindestens eine weitere Sprache verwenden.
  3. Mehrsprachigkeit ist kein Nachteil: Bildungseinrichtungen, die Mehrsprachigkeit fördern und Fachkräfte im Umgang damit schulen, sehen positive Ergebnisse, darunter verbesserte Deutschkenntnisse und insgesamt gute akademische Leistungen.
  4. Die Rolle der Eltern: Eine enge Zusammenarbeit zwischen Erziehern und Eltern, einschließlich intensiver Kooperation, ist entscheidend für eine sprachsensible Gestaltung der frühkindlichen Bildung.
  5. Wissenstransfer: Effektive Sprachbildungskonzepte sollten die Vorteile der Mehrsprachigkeit nutzen und gleichzeitig mögliche Herausforderungen angehen. Eine Zusammenarbeit zwischen Forschern und Praktikern ist notwendig, um Forschungsergebnisse in die Praxis umzusetzen.
Dies ist nicht nur eine Bereicherung für die individuelle Entwicklung der Schüler, sondern auch für die Wirtschaft und unsere Gesellschaft als Ganzes. Als Bundesnetzwerk TANG werden wir uns weiterhin dafür einsetzen, dass die Anliegen von Menschen mit afrikanischer Herkunft in Deutschland gehört und umgesetzt werden, insbesondere im Bildungsbereich