Werde Teil unseres Teams!

Das Bundesnetzwerk TANG – The African Network of Germany bietet Schülern und Schülerinnen, Studenten und Studentinnen sowie Absolventen und Absolventinnen aller Fachrichtungen die Möglichkeit, bei uns ein Praktikum zu absolvieren. Als Praktikant/in bei uns hast du die Chance, dich mit den Themen Politik, Integration, Migration und Afrika auseinanderzusetzen. Du wirst in verschiedenen Bereichen wie Veranstaltungsmanagement, Terminmanagement, Vereinsmanagement, Öffentlichkeitsarbeit, TANG-Akademie, Projektmanagement, Berichtswesen oder als Internetbeauftragte/r tätig sein.

Zusätzlich bieten wir auch Kleinstbeschäftigungen in den Bereichen Textkorrekturen, Artikel schreiben, Bürohilfe, Rechnungswesen, Kommunikation und Buchhaltung an. Das Aufgabenspektrum ist breit gefächert und bietet zahlreiche Möglichkeiten, neue Erfahrungen zu sammeln.

Du kannst dich für Praktika in Deutschland sowie in Freiburg bewerben – egal, ob für eine Woche, einen Monat, mehrere Monate oder sogar ein ganzes Jahr. Auch wenn du ein Praktikum im Ausland oder in Afrika suchst, freuen wir uns über deine Kontaktaufnahme.

Bewirb dich jetzt bei uns unter info@tang-ev.de und werde Teil unseres aufgeschlossenen Teams!

Die Praktikumsplätze sind sowohl für Schüler als auch für Schülerinnen, Studenten als auch Studentinnen sowie Absolventen und Absolventinnen aller Fachrichtungen für den Zeitraum von Oktober 2023 bis Juni 2024 verfügbar.

Engagementstrategie der Bundesregierung: TANG ruft zur Beteiligung auf

Als Bundesvorsitzende von TANG – Ihrem Netzwerk für bürgerschaftliches Engagement – möchte ich Sie heute über die neuesten Entwicklungen in Bezug auf die Engagementstrategie der Bundesregierung informieren und dazu aufrufen, aktiv an diesem wichtigen Prozess teilzunehmen.

Hintergrund und Bedeutung der Engagementstrategie
Bürgerschaftliches Engagement ist ein Eckpfeiler unserer Demokratie. Es ermöglicht Menschen, aktiv Verantwortung zu übernehmen und trägt zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts bei. Die Bundesregierung hat erkannt, dass es an der Zeit ist, die Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement zu verbessern und es zukunftsfest zu gestalten.
Die aktuelle Engagementstrategie des Bundes sieht vor, einfache, unbürokratische und nachhaltige Bedingungen zu schaffen, um das Engagement von freiwillig Engagierten, Vereinen und anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen zu stärken. Im Jahr 2023 findet ein breites Beteiligungsverfahren statt, in dem Ideen und Vorschläge gesammelt werden, wie dieses Ziel erreicht werden kann. Diese Beteiligungsmöglichkeit ist von entscheidender Bedeutung, da die Erfahrungen und das Wissen der engagierten Bürgerinnen und Bürger in die Strategie einfließen sollen.

Kernpunkte der Engagementstrategie
Die Engagementstrategie des Bundes hat mehrere Schwerpunkte:

  1. Vereinfachung der Rahmenbedingungen: Die Bundesregierung möchte die Bedingungen für bürgerschaftliches Engagement vereinfachen, um die Widerstandsfähigkeit der Zivilgesellschaft zu stärken.
  2. Anpassung an gesellschaftliche Veränderungen: Angesichts neuer Formen des Engagements, sozial-ökologischer und digitaler Transformation sowie demografischer Veränderungen müssen Antworten gefunden werden.
  3. Partizipation der Engagierten: Die Strategie soll in enger Zusammenarbeit mit den Engagierten selbst entwickelt werden. Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) spielt dabei eine wichtige Rolle.
  4. Online-Plattform zur Ideensammlung: Auf der Webseite “www.zukunft-des-engagements.de” können bis Mitte Oktober Vorschläge und Ideen eingebracht werden, um Herausforderungen und Lösungen zu identifizieren.
  5. Begleitung und Unterstützung: Das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) und der Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement des Deutschen Bundestages begleiten und unterstützen den Prozess.
  • Im Dezember 2022 wurde der zivilgesellschaftliche Beteiligungsprozess von Bundesministerin Lisa Paus gestartet und erstreckt sich bis Ende 2023.
  • Im Dezember 2023 werden die gesammelten Empfehlungen auf dem 8. Deutschen EngagementTag vorgestellt und diskutiert.
  • Nach der öffentlichen Beteiligung folgt die Erarbeitung der Strategie, inklusive Ressortabstimmung.
  • Bis Ende 2024 soll die Engagementstrategie dem Bundeskabinett zur Annahme vorgelegt werden.

Zeitplan für die Entwicklung der Engagementstrategie

Die Entwicklung der Engagementstrategie des Bundes folgt einem klaren Zeitplan:

Dieser strukturierte Zeitplan gewährleistet eine gründliche und inklusive Entwicklung der Strategie, die die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger berücksichtigt und auf breite Unterstützung zählt.

Beteiligen Sie sich aktiv!

TANG wird bis Ende September ein Positionspapier zur Engagementstrategie der Bundesregierung erarbeiten. Wir laden Sie herzlich dazu ein, uns Ihre Gedanken, Ideen und Anregungen bis zum 25. September per E-Mail an info@tang-ev.de zukommen zu lassen. Ihre Meinungen und Erfahrungen sind von unschätzbarem Wert und werden maßgeblich dazu beitragen, eine starke und inklusive Engagementstrategie zu entwickeln.

Fazit

Bürgerschaftliches Engagement ist ein Grundpfeiler unserer Gesellschaft, und die Engagementstrategie der Bundesregierung bietet eine einzigartige Gelegenheit, die Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement in Deutschland zu verbessern. Lassen Sie uns gemeinsam an dieser wichtigen Initiative teilnehmen und sicherstellen, dass unsere Stimmen gehört werden.

Ich danke Ihnen herzlich im Voraus für Ihre Beiträge und freue mich auf eine konstruktive Zusammenarbeit.

Fachtagung von BaS: Das Engagement im Wandel

Ich möchte gerne einen besonderen Moment mit Ihnen teilen, der sich auf der Fachtagung ereignete und der mich zutiefst bewegt hat. Als Bundesvorsitzende von TANG hatte ich die Ehre, auf dieser Veranstaltung als Rednerin aufzutreten, und ich möchte Ihnen einen Einblick in meine Gedanken und Erfahrungen geben.

Im Gespräch: Mein Engagement und TANG – Ein starkes Netzwerk für die Gemeinschaft

Während der Fachtagung hatte ich die einzigartige Gelegenheit, als Bundesvorsitzende von TANG – The African Network of Germany, über unser Netzwerk und meine eigene Reise des Engagements zu sprechen. TANG ist ein Netzwerk, das in 11 Bundesländern mit insgesamt 900 afrikanischen Vereinen aktiv ist. Diese Vereine spielen nicht nur in ihren deutschen Kommunen, sondern auch in ihren Herkunftsländern eine bedeutsame Rolle. Ihr leidenschaftliches Engagement für das Gemeinwohl trägt maßgeblich zur Stärkung unserer Gesellschaft bei, und dieses bewundernswerte Engagement verdient unsere uneingeschränkte Anerkennung und Unterstützung.

Meine eigenen Erfahrungen im Bereich des Engagements, die ich im Rahmen unseres Gesprächs anhand meiner Lebensgeschichte und Biographie teilen konnte, haben mich tief geprägt. Als ich im Alter von 17 Jahren nach Deutschland kam, um zu studieren, hätte ich niemals gedacht, dass ich einmal fast 30 Jahre lang in der Zivilgesellschaft aktiv sein würde, und dass ich mich seit fast 15 Jahren politisch in Deutschland engagieren würde. Mein Weg war geprägt von Herausforderungen und Höhen, wie es bei den meisten von uns der Fall ist. Doch wenn ich auf diesen Weg zurückblicke, tue ich dies mit aufrichtiger Dankbarkeit für all die Menschen, die mich begleitet und unterstützt haben, um diesen Weg zu gehen.

Mein Engagement wurzelt tief in meinem christlichen Glauben und den Vorbildern meiner Eltern, die sich unermüdlich in Kirche, Gesellschaft und Politik engagiert haben. Sie haben mir gezeigt, dass wir alle die Verantwortung tragen, uns für das Gemeinwohl einzusetzen und unsere Fähigkeiten und Ressourcen einzubringen, um eine bessere Gesellschaft zu schaffen.

Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass jeder von uns auf seine eigene Art und Weise etwas Wertvolles in unserer Gesellschaft beitragen kann. Wenn wir uns alle dieses Bewusstsein aneignen und uns dort engagieren würden, wo wir uns befinden – sei es in kleinen oder großen Taten, sei es in Deutschland oder weltweit – zu Themen, die uns bewegen, und für Menschen, die Benachteiligung und Ungerechtigkeit erfahren, dann könnten wir eine tiefgreifend veränderte Gesellschaft schaffen. Es liegt an uns, die Veränderung anzustoßen und gemeinsam eine inklusive und gerechte Gesellschaft aufzubauen.

Respekt für ältere Menschen

Während der Veranstaltung hatte ich die Gelegenheit, zahlreiche Fragen aus dem Publikum zu beantworten. Eine meiner Botschaften war besonders bedeutsam: “In Afrika werden ältere Menschen sehr respektiert und wertgeschätzt, denn sie haben unglaubliche Leistungen für den Aufbau der Gesellschaft erbracht und verfügen über reiche Lebenserfahrungen. Sie werden als weise Menschen angesehen.” Ich drückte meinen Wunsch aus, dass ältere Menschen in Deutschland den Respekt und die Anerkennung erhalten, die sie verdienen.

Zusammenarbeit zwischen Generationen und Kulturen

Ich betonte auch die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Menschen unterschiedlicher Generationen und Kulturen. Ich schlug vor, dass Seniorenbüros in ihren Kommunen enger mit den Ämtern für Migration und Integration zusammenarbeiten könnten. Diese Zusammenarbeit könnte eine Möglichkeit bieten, jungen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte die Werte und Lebenserfahrungen älterer Generationen zu vermitteln.

Meine Die Wünsche für die Engagementstrategie der Bundesregierung

Als Bundesvorsitzende von TANG – The African Network of Germany, habe ich auf der Fachtagung zwei wichtige Wünsche für die zukünftige Engagementstrategie der Bundesregierung formuliert:

Erster Wunsch: Alle Engagierten mitdenken und mitberücksichtigen

Mein erster Wunsch ist, dass die Engagementstrategie alle Menschen, die sich in Deutschland engagieren, mitdenkt und mitberücksichtigt. Wir dürfen nicht übersehen, dass viele von uns ihr Herzblut und ihre Zeit in Projekte und Initiativen stecken, ohne große Aufmerksamkeit zu erregen. Während einige Engagierte ihre Aktivitäten öffentlich präsentieren und aufwendige Broschüren erstellen, wirken andere im Stillen im Hintergrund. Beide Formen des Engagements sind von unschätzbarem Wert für unsere Gesellschaft und tragen zur Stärkung unserer Demokratie bei. Ich plädiere dafür, dass die Engagementstrategie die Vielfalt und Bandbreite dieses Engagements erkennt und respektiert, denn es geht nicht nur um Projekte, sondern auch um die Stärkung unserer Gemeinschaft.

Zweiter Wunsch: Umsetzung und Kontinuität der Engagementstrategie

Mein zweiter Wunsch betrifft die Umsetzung der Engagementstrategie nach ihrer Verabschiedung im Jahr 2024. Es wäre bedauerlich, wenn diese wichtige Strategie einfach in einer Schublade verschwinden würde. Stattdessen hoffe ich, dass die Bundesregierung das kommende Jahr nutzt, um viele der darin enthaltenen Handlungsempfehlungen zügig umzusetzen. Aber das allein reicht nicht aus. Ich wünsche mir auch, dass die neu gewählte Bundesregierung ab 2025 die Arbeit an dieser Engagementstrategie fortsetzt und sie als langfristige Leitlinie für das Engagement in Deutschland betrachtet. Nur so können wir sicherstellen, dass unsere Bemühungen zur Stärkung des gesellschaftlichen Engagements nachhaltig sind und über politische Amtszeiten hinweg Bestand haben.

Diese beiden Wünsche spiegeln meine Überzeugung von der Bedeutung einer inklusiven und nachhaltigen Engagementstrategie wider, die die Vielfalt des Engagements anerkennt und langfristig wirksam ist. Ich glaube fest daran, dass wir gemeinsam eine lebendige und engagierte Gesellschaft aufbauen können, in der jeder Einzelne geschätzt wird, unabhängig von der Art und Weise, wie er sich für das Gemeinwohl einsetzt.

Meine Vision für das Engagement in Deutschland 2030

In meiner inspirierenden Rede auf der Fachtagung teilte ich meine Vision für das Engagement in Deutschland im Jahr 2030. Ich sehe eine Zukunft, in der viele Menschen in allen Dörfern und Städten Deutschlands mit Überzeugung und Leidenschaft für das Gemeinwohl eintreten. Sie setzen sich ein und fühlen sich für ihr Engagement wertgeschätzt. Diese Vision repräsentiert ein Deutschland, in dem bürgerschaftliches Engagement in seiner ganzen Vielfalt und in allen Altersgruppen gelebt wird.

Engagement für eine bessere Gesellschaft

Abschließend möchte ich betonen, dass ich der festen Überzeugung bin, dass jeder Mensch in der Lage ist, sich auf irgendeine Art und Weise für unsere Gesellschaft zu engagieren. Wenn wir uns alle gegen Ungerechtigkeiten einsetzen würden, dort wo wir leben, könnten wir eine andere Gesellschaft haben. Mein Engagement und meine Vision sind darauf ausgerichtet, eine inklusive und gerechte Gesellschaft in Deutschland zu fördern.

Ein inspirierender Abend

Die Fachtagung wurde mit einem inspirierenden Abendprogramm in der Orangerie des Schweriner Schlosses abgeschlossen. Beate Schlupp Hesse, 1. Vizepräsidentin des Landtags Mecklenburg-Vorpommern, und Martina Trauth, Sozialdezernentin der Landeshauptstadt Schwerin, hielten ermutigende Grußworte. Die Instrumentalgruppe des Seniorenbüros Schwerin sorgte für die musikalische Begleitung.

Einblick in den Dialog im Bundeskanzleramt: Perspektiven von Dr. Sylvie Nantcha

In einer Zeit, in der die Vielfalt unserer Gesellschaft immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist der Dialog mit Migrantinnen- und Diasporaorganisationen von entscheidender Wichtigkeit. Zu oft wird über Menschen mit Einwanderungsgeschichten gesprochen, anstatt mit ihnen. In diesem Kontext lud Staatsministerin Reem Alabali-Radovan am 4. September 2023 Vertreterinnen von Migrant*innen- und Diasporaorganisationen zu einem bedeutsamen Gespräch ins Bundeskanzleramt ein. Dieses Treffen bot die Gelegenheit, sich über wichtige Gesetzvorhaben auszutauschen, Herausforderungen zu erörtern und Impulse für den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu setzen.

Die Bedeutung des Dialogs

Der Dialog mit Migrant*innen- und Diasporaorganisationen ist von großer Bedeutung, da er sicherstellt, dass unsere Stimmen gehört werden und wir aktiv an der Gestaltung unserer Einwanderungspolitik teilnehmen können. Oftmals wird über uns gesprochen, aber in diesem Forum hatten wir die Gelegenheit, mit Entscheidungsträgern direkt zu interagieren und unsere Perspektiven einzubringen.

Die Schwerpunktthemen

Im Mittelpunkt des Dialogs standen vier zentrale Vorhaben der Bundesregierung:

  1. Chancenaufenthaltsrecht: Dieses Gesetz soll die Situation von Menschen verbessern, die in Deutschland leben und arbeiten möchten. Es zielt darauf ab, gleiche Chancen für alle unabhängig von ihrer Herkunft zu schaffen.
  2. Fachkräfteeinwanderungsgesetz: Dieses Gesetz soll hochqualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland anziehen und den Arbeitsmarkt stärken.
  3. Reform des Staatsangehörigkeitsgesetzes: Die Reform strebt an, den Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft zu erleichtern und den Integrationsprozess zu fördern.
  4. Mehr Diversität in der Verwaltung: Die Bundesregierung setzt sich für eine vielfältigere öffentliche Verwaltung ein, um die gesellschaftliche Repräsentation zu erhöhen.

Neue Teilnehmerorganisationen

In diesem Jahr gab es eine erfreuliche Erweiterung des Teilnehmerkreises. Drei neue Organisationen waren erstmalig dabei: der neu gegründete Landesverband der Migrantenorganisationen Baden-Württemberg, das Indien Netzwerk e.V. und Academics at Risk. Diese Vielfalt in den Teilnehmergruppen unterstreicht den wachsenden Wunsch nach einer breiteren Vertretung der Migrant*innen und Diasporaorganisationen.

Unsere Rolle als Migrant*innen- und Diasporaorganisationen

Ich habe die Perspektive von TANG in den Dialog eingebracht und betont, wie wichtig es ist, die Anliegen der afrikanischen Diaspora in Deutschland stärker zu berücksichtigen. Migrantische Organisationen spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung einer inklusiven Gesellschaft. Wir können als Brückenbauer zwischen verschiedenen Gemeinschaften fungieren und zur Integration und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen.

 

Ein Blick in die Zukunft

Der Dialog im Bundeskanzleramt ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu einer inklusiven und vielfältigen Gesellschaft. Die Anwesenheit von TANG und anderen engagierten Organisationen unterstreicht die Relevanz dieses Austauschs. Die Zukunft Deutschlands als modernes Einwanderungsland hängt von solchen Dialogen und unserer aktiven Beteiligung ab.

Schaffen der notwendigen Rahmenbedingungen

Ich danke Staatsministerin Reem Alabali-Radovan und der Bundesregierung herzlich für diese wertvolle Gelegenheit und freue mich auf weitere Fortschritte hin zu einer Gesellschaft, die von Vielfalt und Inklusion geprägt ist. Wir alle verstehen, dass es nicht ausreicht, Gesetze zu verabschieden; es ist ebenso wichtig, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Menschen, die von diesen Gesetznovellierungen profitieren können und sollten, die Informationen und die Unterstützung erhalten, um ihre Rechte wahrzunehmen.

Die Rolle von Migrant*innenorganisationen in der Integration

An dieser Stelle betone ich die entscheidende Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Migrant*innen- und Diasporaorganisationen und der Bundesregierung. Diese Zusammenarbeit sollte sowohl im Bereich der Vorintegration, das heißt, in den Herkunftsländern, als auch im Bereich der Integration hier in Deutschland gefördert werden. Es ist von großer Relevanz, dass die Bundesregierung die notwendigen Mittel für beide Bereiche zur Verfügung stellt, um eine erfolgreiche Umsetzung der Gesetze und Maßnahmen sicherzustellen.

In dieser Partnerschaft zwischen der Zivilgesellschaft und der Bundesregierung können wir gemeinsam daran arbeiten, dass die Vielfalt unseres Landes als Bereicherung wahrgenommen wird und dass alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, die gleichen Chancen und Rechte genießen können. Wir sind optimistisch und engagiert, diese Ziele gemeinsam zu erreichen und freuen uns auf die kommenden Schritte auf diesem Weg.

Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunden von TANG

Nach einer wohlverdienten Betriebsurlaubs- und Sommerpause sind wir voller Energie und Tatendrang zurück! Wir hoffen, Sie hatten ebenfalls eine erholsame Zeit und konnten neue Kraft tanken. Jetzt, da der Herbst langsam Einzug hält, möchten wir Sie herzlich in die neue Saison unseres Newsletters begrüßen.

Unser Team hat während der Sommermonate intensiv daran gearbeitet, Ihnen wieder spannende Einblicke, Neuigkeiten und Analysen aus den Bereichen Integration, Migration, Anti-Rassismus, Entwicklung- und Afrika-Politik zu bieten. Es gibt viel zu berichten und zu diskutieren, und wir können es kaum erwarten, unsere Erkenntnisse und Perspektiven mit Ihnen zu teilen.

In einer Welt, die sich ständig weiterentwickelt und vor neue Herausforderungen gestellt wird, ist es von entscheidender Bedeutung, informiert zu bleiben und gemeinsam Lösungen zu finden. Unsere Artikel werden aktuelle Entwicklungen und Themen beleuchten, die unsere Gesellschaft und unsere Welt bewegen. Wir möchten eine Plattform bieten, auf der wir gemeinsam an einer besseren Zukunft arbeiten können.

Wir sind stolz darauf, Teil einer Community zu sein, die sich für eine gerechtere und inklusivere Welt einsetzt. Ihre Unterstützung und Ihr Interesse bedeuten uns viel, und wir freuen uns auf einen regen Austausch mit Ihnen.

Bleiben Sie gespannt auf unsere kommenden Ausgaben und seien Sie versichert, dass wir unser Bestes geben werden, um Sie gut informiert zu halten. Gemeinsam können wir einen positiven Beitrag leisten.

EZ-Dialog: Diaspora & BMZ in Berlin

Ich freue mich sehr, Ihnen von einem wegweisenden Ereignis berichten zu können, das unser Netzwerk in der Entwicklungszusammenarbeit einen großen Schritt vorangebracht hat. Am 18. Juli 2023 fand im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Berlin der Entwicklungspolitische Dialog zwischen Diaspora-Dachverbänden und dem BMZ statt. Als Präsidentin von TANG hatte ich die Ehre, an diesem wichtigen Dialog teilzunehmen.

Der Dialog bot eine einzigartige Plattform für den offenen Austausch zwischen den Vertretern der Diaspora-Organisationen und dem BMZ. Unser Ziel war es, unsere Zusammenarbeit im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit zu stärken und gemeinsam neue Perspektiven zu entwickeln. Es war inspirierend zu sehen, wie engagierte Menschen aus verschiedenen Diaspora-Organisationen und das BMZ zusammenkamen, um ihre Erfahrungen, Ideen und Erkenntnisse zu teilen.

Die Veranstaltung begann mit einer herzlichen Begrüßungsrede von Jochen Steinhilber, dem Leiter der Abteilung 5 “Flucht, Krisenprävention, Zivilgesellschaft” im BMZ. Er betonte die Wichtigkeit der Kooperation zwischen Diaspora und BMZ und stellte die Themen vor, die dem BMZ in seinem Bereich besonders am Herzen liegen, darunter feministische Entwicklungszusammenarbeit, nachhaltige Entwicklung, legale Migration, Bekämpfung von Armut und Hunger sowie Bildung und Gesundheit. Es war ermutigend zu hören, wie sehr das BMZ unsere Zusammenarbeit schätzt und die Rolle der Diaspora als “Agent of Change” in der Entwicklungszusammenarbeit anerkennt.

Ein weiterer Höhepunkt war das Interview mit Dr. Rachid L’Aoufir über seine bahnbrechende Studie zur entwicklungspolitisch engagierten Diaspora in Deutschland. Die Ergebnisse dieser Studie wurden ausführlich diskutiert, und das BMZ zeigte großes Interesse und gab wertvolle Stellungnahmen dazu ab. Die Studie verdeutlichte, wie wertvoll das Engagement der Diaspora-Organisationen für die Entwicklungszusammenarbeit ist und wie sie durch ihre langjährige Expertise und Erfahrung einen bedeutenden Beitrag leisten können.

Im Laufe des Dialogs wurden auch zwei Strategien vorgestellt: einerseits der Stand der Zivilgesellschaftsstrategie, präsentiert von Stefan Sckell aus dem Referat 510, und andererseits die Engagementstrategie, vorgetragen von Frederike Wagner aus dem Referat 512. Diese Präsentationen ermöglichten es uns, die laufenden Prozesse besser zu verstehen und unsere Perspektiven einzubringen.

Als Präsidentin von TANG war es mir ein besonderes Anliegen, die Bedeutung unserer Organisation und anderer Diaspora-Organisationen hervorzuheben. Wir sind nicht nur Empfänger von Hilfen, sondern wir sind aktive Gestalter und Veränderer der Entwicklungszusammenarbeit. Unsere langjährige Expertise und Erfahrung in der EZ sollten voll ausgeschöpft werden, um nachhaltige Lösungen zu fördern und positive Veränderungen herbeizuführen.

Der Dialog endete mit einem Empfang, bei dem wir uns informell austauschen und weitere Gespräche führen konnten. Es war eine wertvolle Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen und bestehende Partnerschaften zu vertiefen.

Ich bin zuversichtlich, dass dieser Entwicklungspolitische Dialog einen bedeutenden Schritt in Richtung einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen dem BMZ und den Diaspora-Dachverbänden darstellt. Gemeinsam mit Dr. Rachid L’Aoufir und Ehsan Djafari von IGD (Iranischen Gemeinde in Deutschland e.V) werden wir in Zusammenarbeit mit anderen Dachorganisationen eine umfassende Strategie erarbeiten, um unser Potential und unsere Zusammenarbeit mit dem BMZ als gleichberechtigte Partner in

der Entwicklungszusammenarbeit voll zu entfalten.

Ich möchte mich herzlich bei Ihnen allen für Ihre Unterstützung und Ihre engagierte Teilnahme bedanken. Zusammen können wir die Rolle der Diaspora als Agenten des Wandels in der Entwicklungszusammenarbeit weiter stärken.

Vorstellung der neuen Engagementstrategie des BMZ

Wir freuen uns, Ihnen in dieser Ausgabe unseres Newsletters eine aufregende Neuigkeit mitteilen zu dürfen: Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat eine neue Strategie zur Förderung des zivilgesellschaftlichen Engagements für globale Gerechtigkeit entwickelt. Diese neue Strategie wurde bei unserem Treffen in Berlin am 18. Juli vorgestellt. Als Präsidentin von TANG möchte ich Ihnen gerne einen Einblick in diese wegweisende Strategie geben.

Das BMZ hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst viele Menschen in Deutschland für entwicklungspolitisches Engagement zu motivieren und diejenigen, die sich bereits engagieren, in ihrem Einsatz zu unterstützen. Um dieses Vorhaben zu verwirklichen, hat das BMZ eine Dreisäulenstrategie entwickelt:

1. “Engagement mobilisieren”: In dieser Säule steht die individuelle Motivation im Fokus. Das BMZ möchte Menschen dazu ermutigen, sich für eine gerechtere Welt einzusetzen und ein Bewusstsein für globale Zusammenhänge zu schaffen. Dabei spielt die Öffentlichkeitsarbeit eine entscheidende Rolle, indem authentische Geschichten und persönliche Bezüge gezeigt werden, die verdeutlichen, dass internationale Zusammenarbeit Spaß macht und einen bedeutenden Unterschied bewirken kann.

2. “Engagement unterstützen”: Das BMZ schafft Rahmenbedingungen und Strukturen, um das Engagement in Deutschland und weltweit zu fördern und zu verankern. Dazu gehören Förderprogramme, finanzielle Unterstützung und Beratung für Projekte und Organisationen. Ein Beispiel dafür ist das “Entwicklungspolitische Bildung” (FEB), das zivilgesellschaftlichen Trägern Fördermittel für Projekte zur entwicklungspolitischen Informations- und Bildungsarbeit zur Verfügung stellt. Auch der Senior Experten Service (SES) wird eingesetzt, um erfahrene Fachkräfte zu vermitteln, die ihre Expertise im Ruhestand oder während einer beruflichen Auszeit im Sinne nachhaltiger Entwicklung einbringen möchten.

3. “Engagement vernetzen und kooperieren”: Die Zusammenarbeit und der Austausch unter Engagierten und Organisationen werden gestärkt, um die Wirkung des entwicklungspolitischen Engagements zu vergrößern. Hierbei spielt die neue Kommunikationsstrategie von Engagement Global eine wichtige Rolle, um noch mehr Menschen zu erreichen und digitales Engagement sichtbarer zu machen.

Darüber hinaus strebt das BMZ eine Förderung der Diversität im Engagement an, sowohl in den Programmen als auch institutionell. Es möchte neue Fördermöglichkeiten für innovative und nicht institutionalisierte Engagementformen schaffen und die Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen intensivieren, um die Wirkung der gemeinsamen Arbeit zu maximieren.

Auch das Thema “Digitales Engagement” nimmt einen wichtigen Platz in der Strategie ein. Das BMZ erkennt die Chancen und Herausforderungen, die sich durch den digitalen Fortschritt ergeben, und möchte digitale Vorhaben verstärkt unterstützen. So ermöglicht beispielsweise das Projekt ASA digital jungen Menschen, auch virtuell an Projekten in Entwicklungsländern teilzunehmen und so ihre Teilhabe zu stärken.

Achtsamkeit im entwicklungspolitischen Engagement ist ein weiterer Schwerpunkt. Das BMZ möchte den Erfahrungsaustausch zwischen Engagierten und dem Ministerium intensivieren und die Reflexion über die eigene Rolle und die Bedarfe der Partnerländer fördern. Die Bürger*innen-Werkstätten, die erfolgreich erprobt wurden, sollen als regelmäßiges Format etabliert werden, um den Austausch und die Beratung zu aktuellen Trends und Bedarfen in der Engagementförderung sicherzustellen.

Diese Strategie des BMZ ist eine wichtige Wegmarke für das entwicklungspolitische Engagement in Deutschland.

Als TANG setzen wir uns für eine gerechtere Welt ein und freuen uns über die Chance, gemeinsam mit dem BMZ und anderen Akteuren das entwicklungspolitische Engagement weiter voranzutreiben.

Wir werden Sie weiterhin über aktuelle Entwicklungen und die Umsetzung der Strategie auf dem Laufenden halten.

Gemeinsam können wir viel bewegen – für eine nachhaltige Entwicklung und eine bessere Zukunft für alle.

TANG-Betriebsurlaub im August 2023

Als Präsidentin von The African Network of Germany (TANG) möchte ich Ihnen einige wichtige Informationen mitteilen.

Es ist Zeit für eine wohlverdiente Sommerpause! Wir möchten Sie darüber informieren, dass TANG und alle unsere Büros im August in den Betriebsurlaub gehen. Dies betrifft unsere Standorte in Freiburg, Dortmund, Berlin, Trulben und Fulda. Während dieser Zeit sind wir weder per E-Mail noch vor Ort oder telefonisch erreichbar.

Wir laden Sie herzlich ein, uns bei Fragen oder Anliegen eine E-Mail an info@tang-ev.de zu schicken. Bitte beachten Sie jedoch, dass Ihre E-Mails erst im September bearbeitet werden können, da unser Team im August nicht aktiv ist. Vom 31. Juli bis zum 1. September 2023 werden wir nicht erreichbar sein. Wir bitten um Ihr Verständnis für diese zeitliche Einschränkung.

Ab dem 4. September sind unsere engagierten Mitarbeiter von TANG wieder voller Energie für Sie da. Wir werden dann Ihre E-Mails bearbeiten und uns um Ihre Anliegen kümmern. Bis dahin wünschen wir Ihnen eine erholsame Sommerpause, viel Sonne und wundervolle Erlebnisse.

Bitte beachten Sie auch, dass während unserer Betriebsunterbrechung alle Veranstaltungen und Treffen ausgesetzt sind. Wir werden jedoch nach unserer Rückkehr im September wieder mit spannenden Aktivitäten und Programmen aufwarten. Seien Sie gespannt!

Ihr Beitrag und Ihre Unterstützung für TANG sind uns von unschätzbarem Wert, und wir danken Ihnen für Ihre Geduld und Ihr Verständnis während unserer Betriebsunterbrechung. Gemeinsam setzen wir uns für eine starke afrikanische Gemeinschaft in Deutschland ein, und wir freuen uns darauf, unsere Arbeit nach der Sommerpause fortzusetzen.

Falls Sie weitere Informationen benötigen, zögern Sie bitte nicht, uns eine E-Mail zu schreiben. Wir werden uns gerne um Ihr Anliegen kümmern, sobald wir zurück sind.

Genießen Sie den Sommer und kommen Sie erholt zurück. Wir freuen uns auf eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit mit Ihnen!

Betreff: Aufruf zur Beteiligung: Veröffentlichung von Briefen verschiedener Fraktionen und der Kultusministerin

Ich hoffe, dieser Newsletter erreicht Sie bei bester Gesundheit und guter Laune.

Wie im letzten Newsletter angekündigt, möchten wir Ihnen heute die Gelegenheit geben, die Briefe zu lesen, die wir von verschiedenen politischen Fraktionen und der Kultusministerin erhalten haben. Ihre Rückmeldungen sind entscheidend, da wir diese Briefe vor der Sommerpause beantworten möchten.

Brief der Grünen Fraktion:

Wir präsentieren Ihnen den Brief von Theresia Bauer, der Kultusministerin und Landtagsabgeordneten der Grünen Fraktion. In ihrem Schreiben äußert sie sich ausführlich zu den Fragen und Anliegen, die wir im Namen des Arbeitskreises Bildung formuliert haben. Wir laden Sie herzlich ein, uns Ihre Reaktionen, Gedanken und Anregungen zu diesem Brief mitzuteilen. Bitte senden Sie Ihre Rückmeldungen bis zum 21. Juli 2023 per E-Mail an info@tang-ev.de. Ihre Meinungen werden in unsere offizielle Antwort an die Grüne Fraktion einfließen.

Hier ist der Brief der Grünen Fraktion:

„Sehr geehrte Frau Dr. Nantcha,

vielen Dank für Ihre Nachricht an die Abgeordneten der Grünen Landtagsfraktion, auf den ich Ihnen stellvertretend für den Arbeitskreis Bildung gerne antworte. Bitte entschuldigen Sie die späte Rückmeldung.

Zunächst möchte ich Ihnen für die Kritik und Ihre Einbringung in die gesellschaftliche Debatte danken. Die Frage, wie wir eine angemessene Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Missständen in der Schule ermöglichen, ist komplex und daher zurecht Gegenstand einer öffentlichen Debatte.

Ich bin überzeugt, dass wir uns als Gesellschaft mit den Missständen, die in unserer Welt existieren, auseinandersetzen müssen. Dies gilt auch und obwohl damit Zumutungen wie die Beschäftigung mit gewaltvollen Taten und Strukturen, wie Sexismus und Rassismus, einhergehen. Einen besonders kraftvollen Zugang der Auseinandersetzung bietet epische Literatur, da sie eine emotionale Vergegenwärtigung ermöglicht. Damit gehen Chancen und Belastungen einher. Insbesondere müssen die verwendete Sprache und die dargestellten Inhalte kritisch reflektiert und eingeordnet werden. Je älter Schülerinnen und Schüler sind, desto stärker kann uns muss ihnen diese Reflexionsfähigkeit zugetraut werden. In der gymnasialen Oberstufe ist eine Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Missständen in ihrer Drastik nötig.

Gleichzeitig besteht in der Arbeit mit Schüler*innen eine besondere Sorgfaltspflicht und die Achtung des Wohlergehens der Schüler*innen ist eine zentrale pädagogische Aufgabe. Deshalb ist die Frage, welche Zumutungen im Rahmen der Behandlung von Pflichtlektüren vertretbar und welche unangemessen sind, nicht leicht zu beantworten und zu Recht Gegenstand des gesellschaftlichen Diskurses. Das gilt insbesondere in einer diverser werdenden Gesellschaft, in der Schüler*innen mit unterschiedlichsten Vorerfahrungen gemeinsam in einer Klasse sitzen.

Tauben im Gras zählt zu den zentralen Werken der sogenannten Trümmerliteratur und besitzt als solches eine literarische Qualität. Jedoch transportiert das Werk rassistische Sprache und rassistische Stereotype, auch wenn die Schwarzen Charaktere im Buch nicht diesen Stereotypen entsprechend handeln und der Rassismus der Nachkriegszeit durch das Werk eher angeprangert wird. Ob eine angemessene Auseinandersetzung im oben dargestellten Sinne mit dem im Werk transportierten Rassismus im Klassenkontext möglich ist, ist sicherlich diskutabel. Das gilt insbesondere, da sich das Werk im Unterricht schwerpunktmäßig mit einer ganz anderen Frage befassen soll – nämlich vergleichend damit, wie sich große gesellschaftliche Umbrüche in der Literatur niederschlagen. Rassismuskritische Befassung von Literatur verlangt aber eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema. Es ist zu komplex, um eine Vorbemerkung zu sein, bevor man zum „eigentlichen Stoff“ übergeht.

Deshalb begrüße ich, dass das Kultusministerium mit der Bereitstellung einer Alternativlektüre („Transit“ von Anna Seghers) als Wahloption ab dem Abiturjahrgang 2025 pragmatisch und schnellstmöglich reagiert. Die Wahlmöglichkeit wird bereits für den Jahrgang, der in diesem Sommer in die zweijährige Kursstufe startet, bestehen. Dass eine vergleichbare Lösung für den Abiturjahrgang 2024 nicht möglich ist, ist sehr bedauerlich, jedoch aufgrund der notwendigen Sicherstellung des Gleichbehandlungsgrundsatzes für die Schüler*innen des Abiturjahrgangs 2024 nachvollziehbar – in Teilen haben Schüler*innen dieses Jahrgangs das Buch bereits behandelt.

Rassismus prägt unsere Gesellschaft mit unzähligen strukturellen und individuellen Auswirkungen. Eine Auseinandersetzung damit kann nicht im Vorübergehen erfolgen. Vielmehr muss die Bewusstmachung rassistischer Strukturen im heutigen Alltag und deren Auswirkungen auf Betroffene verstärkt Lerninhalt werden. Lehrkräfte müssen hierzu in Aus- und Fortbildung befähigt und in die Verantwortung genommen werden. Insbesondere müssen verstärkt Texte behandelt werden, die von Betroffenen aus ihrer Perspektive verfasst sind. Ebenso muss sich die Kommission, die Pflichtlektüren auswählt, stärker mit der Vielfalt unserer Gesellschaft befassen – bis hin zur Zusammensetzung des Gremiums.

Darüber hinaus enthält auch der von Grünen und CDU geschlossene Koalitionsvertrag verschiedene Maßnahmen, um Antirassismus und Antidiskriminierung an Schulen zu stärken. Auch hier gilt es, an einer kontinuierlichen Umsetzung zu arbeiten.

Gerne stehe ich Ihnen für Rückfragen und Anregungen zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Theresia Bauer MdL

Für die Grüne Fraktion“

Brief der SPD-Fraktion:

Des Weiteren haben wir einen Brief von Andreas Stoch, dem Fraktionsvorsitzenden der SPD im Landtag, erhalten. In diesem Schreiben werden aktuelle bildungspolitische Themen und Herausforderungen diskutiert. Wir sind gespannt auf Ihre Meinungen, Ansichten und Vorschläge zu diesem Brief. Bitte teilen Sie uns Ihre Gedanken bis zum 21. Juli 2023 per E-Mail an info@tang-ev.de mit. Ihre Rückmeldungen werden dazu beitragen, unsere Antwort an die SPD-Fraktion zu gestalten.

Hier ist der Brief der SPD Fraktion:

„Sehr geehrte Frau Dr. Nantcha,
ich danke Ihnen für Ihre Nachricht an die Abgeordneten der SPD-Landtagsfraktion und antworte Ihnen als Vorsitzender der SPD-Fraktion auch stellvertretend für meine Kolleg:innen. Bitte nehmen Sie meine Antwort auch als Zeichen dafür, wie wichtig uns als Fraktion der Kampf gegen Rassismus ist. Die Verwendung des Buches „Tauben im Gras“ von Wolfgang Koeppen als Pflichtlektüre für das Deutsch-Abitur an beruflichen Gymnasien war meiner und unserer Meinung als Fraktion nach kein hilfreicher Schritt im Kampf gegen den Alltagsrassismus. Deswegen teilen wir die in der TANG-Stellungnahme mitgeteilten Positionen vollumfänglich. Auch die SPD-Landtagsfraktion ist der Meinung, das Buch sollte nicht Pflichtlektüre für das Abitur sein und es sollte alles getan werden, der Verharmlosung von Rassismus durch Verwendung des N-Wortes entgegenzuwirken. Vielen Dank auch für die Unterlagen und Gutachten, die Sie Ihrer Mail angehängt haben. Wer über die uns eigentlich selbstverständlich erscheinende Haltung  gegen das Buch als Pflichtlektüre Material benötigt, findet hierin erstklassige Anleihen für die Argumentation. Zur Absage an das Buch als Pflichtlektüre habe ich mich auch bereits gegenüber dem SWR geäußert. Den Link füge ich Ihnen hier an: SWR Aktuell https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/tauben-im-gras-bleibt-abitur-stoff-100.html
Wir hielten es zudem für angebracht, wenn das Ministerium in Person der Ministerin ein Zeichen senden würde, dass die Auswahl dieses Buches ein Fehler war und sie eine Reform der Abläufe und Prozesse innerhalb der Kultusverwaltung angehen würde. Das können wir bisher noch nicht erkennen. Aber es ist offensichtlich geworden, dass der in der letzten Legislaturperiode begonnene Umbau der Kultusverwaltung zwar zu einem größeren Apparat geführt hat, aber nicht zu einer besseren Berücksichtigung aller Facetten unserer sich stark verändernden und sehr heterogenen Gesellschaft. Wir Gefahr laufen, dass sich immer mehr Schüler:innen nicht mehr gesehen und eventuell nicht mehr zugehörig fühlen.

Mit freundlichen Grüßen
Andreas Stoch MdL
Fraktionsvorsitzender der SPD in Baden-Württemberg“

Brief der FDP-Fraktion:

Dennis Birnstock MdL, Mitglied im Petitionsausschuss von Baden-Württemberg, hat uns ebenfalls einen Brief im Namen der FDP-Fraktion zukommen lassen. In diesem Schreiben werden bildungspolitische Fragen erörtert und mögliche Lösungsansätze aufgezeigt. Wir sind sehr interessiert an Ihren Reaktionen und bitten Sie, uns Ihre Gedanken bis zum 21. Juli 2023 per E-Mail an info@tang-ev.de zukommen zu lassen. Ihre Rückmeldungen werden bei unserer Antwort an die FDP-Fraktion berücksichtigt.

Hier ist der Brief der FDP-Fraktion:

„Sehr geehrte Frau Dr. Nantcha,

vielen Dank für Ihre E-Mail vom 16. Mai 2023, in der Sie auf die Pflichtlektüre “Tauben im Gras” eingehen. Auch ich spreche mich ganz klar gegen Rassismus aus und bin der Meinung, dass man mit diesem Thema sensibel umgehen muss. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass wir Begriffe immer in ihrem Kontext sehen und verstehen müssen. Daher sehe ich es kritisch Begrifflichkeiten komplett aus der Sprache zu streichen. Denn verwendet werden sie im Nichtöffentlich dann doch noch, aber es kann keine Aufklärung und kein Diskurs mehr mit und über die Begriffe stattfinden. Zu der von Ihnen genannten laufenden Petition kann ich mich im Moment jedoch nicht weiter äußern, da ich selbst Mitglied im Petitionsausschuss bin und die dortige nichtöffentliche Beratung abwarten muss.

Mit freundlichen Grüßen

Dennis Birnstock MdL

Mitglied der FDP/DVP-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg

Mitglied im Petitionsausschuss“

Antwort der Kultusministerin:  .

Wir freuen uns, Ihnen die ausführliche Antwort von Theresia Bauer, der Kultusministerin von Baden-Württemberg, präsentieren zu können. In ihrem Schreiben geht sie auf unsere Fragen und Anliegen ein und gibt ihre Standpunkte wieder. Wir möchten Ihre Meinung zu ihrer Antwort hören und bitten Sie, uns Ihre Reaktionen bis zum 21. Juli 2023 per E-Mail an info@tang-ev.de mitzuteilen. Ihre Rückmeldungen werden bei unserer weiteren Kommunikation mit der Kultusministerin berücksichtigt.

Hier ist der Brief der Kultusministerin:

Grünkreuz Nr. 20230114 Stellungnahme zum Reader und zum Kompromissvorschlag der Ministerin (SWR)Tauben im Gras – Ihr Schreiben vom 29.05.2023

„Sehr geehrte Frau Dr. Nantcha,

ich danke Ihnen für Ihre Mail vom 29. April sowie die übermittelten Stellungnahmen und freue mich, dass unser Kompromissvorschlag auf eine positive Resonanz bei Ihnen stößt. Dieser Kompromissvorschlag bietet Raum für die Schulen, die Argumente abzuwägen, die im Diskurs um „Tauben im Gras” vorgebracht und ausgetauscht werden.

In Hinblick auf den Umgang mit dem N-Wort vertritt das Kultusministerium eine klare Position: Eine herabsetzende und diskriminierende Sprache hat im zwischenmenschlichen Umgang keinen Platz, weder auf den Schulhöfen noch in den Klassenzimmern. Es gehört zur Wertebildung junger Menschen, dass wir sie in der Schule an einen empathischen Umgang mit Sprache heranführen, der die Würde anderer Menschen achtet bzw. Diskriminierung vermeidet. Zu den Aufgaben aller Lehrkräfte gehört es, bei menschenfeindlichen oder rassistischen Äußerungen angemessen und entschieden zu intervenieren.

In Bezug auf die Verwendung des N-Wortes und anderer rassistischer Bezeichnungen in Schulbuchtexten und literarischen Werken verweise ich Sie auf einen Kriterienkatalog, den das Kultusministerium als Grundlage für die Sensibilisierung und Orientierung im Unterricht und in der Fortbildung plant. Wir werden dabei BIPoC-lnteressenvertretungen einbeziehen und sehen darin einen wichtigen Schritt, unsere Zusammenarbeit zu intensivieren und zu verstetigen. Ich würde mich über Ihre Bereitschaft freuen, die Perspektive und Expertise des Bundesnetzwerks TANG e.V. in diese Kooperation einzubringen.

Mit freundlichen Grüßen

Theresa Schopper

Kultusministerien von Baden-Württemberg“

Bitte nehmen Sie sich die Zeit, die Briefe sorgfältig zu lesen. Es ist uns wichtig, Ihre Stimme in diesen wichtigen Diskussionen zu hören. Ihre Meinungen und Anregungen sind von unschätzbarem Wert und werden bei unseren Antworten an die verschiedenen Fraktionen und die Kultusministerin berücksichtigt.

Bei Fragen oder Anregungen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Sie können uns per E-Mail oder telefonisch kontaktieren.

Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen bis zum 21. Juli per E-Mail an  info@tang-ev.de .

Die Trauerfeier für S.E. Jean Marc Mpay am 22. Juli 2023 in Berlin wurde abgesagt.

Dear Brothers and Sisters,

Following the crisis meeting held on 10.07.2023, in response to the intervention of His Excellency Mr. Victor Ndoki, Ambassador of Cameroon to Germany, during the meeting on 08.07.2023 with the diaspora in Heilbronn, we regret to inform you that we are forced to cancel the commemorative ceremony honoring the late Ambassador H.E. Jean Marc Mpay. This ceremony was originally scheduled to take place on Saturday, 22.07.2023, in Berlin.
We deeply apologize for any inconvenience this may cause. We understand that many members of the diaspora, who were unable to travel to Cameroon, wished to bid farewell and pay their final respects to the late His Excellency Jean Marc Mpay. He served as an ambassador and dean of African ambassadors in Germany from 2009 to 2021, tirelessly supporting the Cameroonian and African diaspora. We would like to once again express our condolences to his grieving family, who have always been grateful for the diaspora’s efforts, both in Cameroon and Germany, to honor their beloved uncle, father, husband, and brother.
Sincerely,
The organizing team “Tribute to H.E. Jean Marc Mpay” of the Cameroonian diaspora
Chers frères et sœurs,

Suite à la réunion de crise qui s’est tenue le 10.07.2023, suite à l’intervention de Son Excellence Monsieur Victor Ndoki, ambassadeur du Cameroun en Allemagne, lors de la réunion du 08.07.2023 avec la diaspora à Heilbronn, nous sommes dans l’obligation d’annuler la cérémonie commémorative en mémoire du défunt Ambassadeur S.E. Jean Marc Mpay. Cette cérémonie était initialement prévue pour le samedi 22.07.2023 à Berlin.
Nous nous excusons sincèrement pour les désagréments causés. Nous sommes conscients que de nombreux membres de la diaspora, qui n’ont pas pu se rendre au Cameroun, avaient besoin de dire au revoir et de rendre un dernier hommage au regretté Son Excellence Jean Marc Mpay. Il a travaillé en Allemagne de 2009 à 2021 en tant qu’ambassadeur et doyen des ambassadeurs africains, au service de la diaspora camerounaise et africaine. Nous tenons à exprimer une fois de plus nos condoléances à sa famille endeuillée, qui a toujours été reconnaissante pour tous les efforts déployés par la diaspora, tant au Cameroun qu’en Allemagne, afin de rendre hommage à leur oncle, père, mari et frère bien-aimé.
Cordialement,
L’équipe d’organisation “Tribute to H.E. Jean Marc Mpay” de la diaspora camerounaise.

Liebe Brüder und Schwestern,

Nach dem Krisentreffen, das am 10.07.2023 stattfand, aufgrund des Eingreifens Seiner Exzellenz Herrn Victor Ndoki, Botschafter Kameruns in Deutschland, während des Treffens am 08.07.2023 mit der Diaspora in Heilbronn, sehen wir uns gezwungen, die Gedenkfeier zum Andenken an den verstorbenen Botschafter S.E. Jean Marc Mpay abzusagen. Diese Feier sollte am Samstag, dem 22.07.2023, in Berlin stattfinden.
Wir entschuldigen uns für die entstandenen Unannehmlichkeiten. Uns ist bewusst, dass viele Mitglieder der Diaspora, die nicht nach Kamerun reisen konnten, das Bedürfnis hatten, sich von dem verstorbenen Seiner Exzellenz Jean Marc Mpay zu verabschieden und ihm die letzte Ehre zu erweisen. Er arbeitete von 2009 bis 2021 als Botschafter und Dekan der afrikanischen Botschafter in Deutschland und war in den Diensten der kamerunischen und afrikanischen Diaspora tätig. Wir möchten der trauernden Familie nochmals unser Beileid aussprechen, die immer dankbar für alle Bemühungen der Diaspora war, sowohl in Kamerun als auch in Deutschland, um ihrem Onkel, Vater, Ehemann und Bruder Tribut zu zollen.

Mit freundlichen Grüßen,
Das Organisations-Team “Tribut an S.E. Jean Marc Mpay” der kamerunischen Diaspora